Bei Eier-Entnahme in Neuss Spritzenreste in Gänsenest gefunden

Neuss · Bei einer Eier-Absammelaktion im Neusser Stadtgarten haben Helfer eine besorgniserregende Entdeckung gemacht – die die Problematik des Bereichs erneut verdeutlicht.

 Eine Spritzenverpackung neben zwei markierten Eiern.

Eine Spritzenverpackung neben zwei markierten Eiern.

Foto: Notpfote Animal Rescue

Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, der die Problematik mit Drogenkonsum und -handel in Stadt- und Rosengarten belegt – er wäre nun erbracht worden. Bei einer Entnahme von Kanagans-Eiern wurde ein Nest vorgefunden, in dem ein Tier offensichtlich benutztes Spritzenmaterial zum Bau verwendet hat. Als „bitter“ bezeichnet Babette Terveer vom Verein „Notpfote Animal Rescue“ diesen Fund – und als „nicht ungefährlich für die Helfer“. Der Rest der Eier-Entnahme sollte jedoch problemlos verlaufen.

Die Aktion (eine Kooperation des Vereins und der Stadt, die bereits 2022 erfolgreich umgesetzt wurde) fand in diesem Jahr erstmalig statt. Da die Bejagung der Kanadagans nur als „ultima ratio“ in Frage kommt, wurde im vergangenen Jahr auf der Grundlage eines Bescheids der Unteren Jagdbehörde erstmals ein Gelegemanagement bei den Tieren angewandt und durch geschulte Mitarbeiter des Vereins „Notpfote Animal Rescue“ umgesetzt.

Bei der Entnahme werden die Eier abgesammelt. Ein „volles“ Kanadagans-Gelege umfasst in der Regel fünf bis sechs Eier. Damit die Gänse trotzdem ihr arttypisches Verhalten ausüben konnten, werden je Gelege zwei Eier belassen und markiert. Die Nester werden regelmäßig kontrolliert und nachgelegte (unmarkierte) Eier entnommen.

Nach dem jetzt erfolgten Auftakt stehen noch weitere Begehungen in dieser „Saison“ an. Die Stadt kündigte zuletzt sogar an, das Sammelgebiet erweitern zu wollen – auf den Nordkanal westlich des alten Stadtgartens bis zur Rheydter Straße.

(jasi)
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