Scheine nicht selbst abgerechnet Edel: "Alles ganz legal"

Scheine nicht selbst abgerechnet · Im Skandal um den Rechtspfleger am Neusser Amtsgericht, der nach Auffassung der Staatsanwaltschaft unrechtmäßig Hilfesuchende stets nur an eine Neusser Firma vermittelt haben soll, äußert sich nun auch die geschäftsführende Gesellschafterin von Edel Consulting, Dorothea Edel-Reimann.

Sie bestätigte die Aussage ihres Mitarbeiters aus Neuss, wonach der Rechtspfleger in der Neusser Filiale "auf Mini-Job-Basis mit Büro-Arbeiten” beschäftigt war. Dafür habe er in den Jahren 2004 und 2005 auch Geld bekommen. "Aber”, so die gelernte Lehrerin, "wir haben uns nichts vorzuwerfen, denn der Mann hatte sich diese Nebentätigkeit vom Arbeitgeber genehmigen lassen.”

Eine Behauptung, die sich aus dem Mund des Edel-Mitarbeiters in Neuss freilich ganz anders anhört. Dort hieß es lediglich: "Wir mussten davon ausgehen, dass er sich seine Nebentätigkeit genehmigen ließ.” Dorothee Edel-Reimann, die den Hauptsitz ihres Unternehmens nach Hilden verlegt hat ("wir müssen uns noch ummelden”), setzt nun auf die Ermittlungen.

"Wir haben sofort alle relevanten Unterlagen aus Langenfeld, Hilden und Neuss dem Staatsanwalt übergeben. Es wird sich zeigen, dass alles ganz legal war.” So habe ihr Unternehmen die vom Gericht ausgestellten Scheine gar nicht selbst abgerechnet. "In den Fällen, in denen es um einen außergerichtlichen Vergleich oder eine echte Privat-Insolvenz ging, haben wir die betreffenden Schuldner an Profis, also an kompetente Anwälte, weitervermittelt. Dort wurden dann auch die Scheine abgerechnet.”

Und der Nutzen für Edel-Consulting? "Natürlich haben wir für unsere umfangreiche Vorarbeit eine Entschädigung bekommen.” Den Verdacht, Edel-Consulting habe möglicherweise Beratungsscheine von Anwälten abzeichnen lassen (und kassiert), ohne dass es überhaupt zu einer ernsthaften Beratung gekommen sei, hält Edel-Reimann für "ganz und gar unbegründet.”

(NGZ)
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