Musikabend in Neuss Ein Musiker zwischen Pop und Kabarett

Neuss · Eddy Schulz liebt seine Musik und das Theater am Schlachthof. Am Samstag erzählt und singt er dort von „Alltagskatastrophen“.

 Eddy Schulz lebt von seiner Musik (unter anderem mit der Band Sandgetriebe) und der Musikvermittlung dort, wo er auch studiert hat: an der Hochschule Osnabrück. Außerdem ist er musikalischer Leiter der Neusser Musicalwochen.  Foto: J. Ritters

Eddy Schulz lebt von seiner Musik (unter anderem mit der Band Sandgetriebe) und der Musikvermittlung dort, wo er auch studiert hat: an der Hochschule Osnabrück. Außerdem ist er musikalischer Leiter der Neusser Musicalwochen. Foto: J. Ritters

Foto: J. Ritters

Eigentlich heißt Eddy mit Vornamen Edwin. So steht es manches Mal auch noch auf Besetzungszetteln, aber meistens wird er Eddy genannt. „Ist okay“, sagt Edwin Eddy Schulz lachend, denn der Singer/Songwriter kennt es längst, dass er in der Szene „der Eddy“ ist. „Der Name hat sich eingebürgert“, hat er festgestellt, „und Edwin, auch wenn ich den Namen mag, klingt so erwachsen.“ Zumindest auf Plakaten, die seine Musik ankünden. Denn um die geht es in seinem Leben eigentlich immer.

Aktuell sind es „Alltagskatastrophen“, von denen er in Liedern erzählt, die er – manches Mal mit Tim Steiner – selbst komponiert und getextet hat. Im Theater am Schlachthof (TaS) wird er gewissermaßen seinen ersten Soloabend haben, zumindest ist seine mehrköpfige Band Sandgetriebe nicht richtig dabei – auch wenn Schulz am nächsten Samstag (11.) seinen Bassisten Tim Steiner (der in dem Fall Gitarre spielt) und zum Konzert im TaS am Freitag, 21. Februar, zusätzlich seinen Percussionisten Hanno Kerstan mitbringt. Dass der Auftritt kein reines Sandgetriebe-Konzert wird, habe vor allem mit Terminproblemen zu tun, sagt er, „jeder von uns hat auch andere Verpflichtungen“.

Dass er selbst mittlerweile vom Musikmachen und der Musikvermittlung leben kann, empfindet Schulz als „riesengroßes Privileg“. Er unterrichtet an der Musikschule Osnabrück Gesang und Klavier, macht dort zudem Bandcoaching; an der Hochschule Osnabrück, wo er auch studiert hat, leitet er das Praxisseminar „Musical“. Was ihn schon zweit Tage in der Woche komplett in der Bezirkshauptstadt festhält. Außerdem hat Schulz einen Lehrauftrag an der Uni Wuppertal und ist in Neuss musikalischer Leiter der Musicalwochen von Alte Post und Musikschule. Damit ist er auch zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, stand er doch bei den Neusser Musicalwochen als Darsteller schon etliche Male auf der Bühne (2002 in „Die Kopfrechnerin“, 2003 in „Hair“ – bis „Jesus Christ Superstar“ im Jahr 2009).

Heute gilt das Motto „nach dem Musical ist vor dem Musical“, denn schon im Oktober/November, wenn das aktuelle im Globe Neuss abgespielt ist, beginnen die Vorbereitungen für das Musical des Folgejahres. „Im Dezember“, so erzählt er schmunzelnd, „hatte ich zum ersten Mal seit Herbst einen Tag wieder terminfrei.“ Und dass er immer wieder mit dem TaS zusammenarbeitet, ist wohl eine Frage des Gefühls: „Es ist ein unglaublich familiäres Theater, man freut sich einfach, wenn gemeinsam etwas machen kann.“

So kam denn auch sein Musikabend mit den „Alltagskatastrophen“ zustande. „Er ist sehr textlastig“, sagt Schulz, der sich als Singer/Songwriter lieber in der Tradition eines Bodo Wartke als etwa Johannes Oerding sieht. „Es freut mich, dass so viele Kollegen  deutschsprachige Songs schreiben“, sagt er zwar, aber seinen eigenen verankert er „textlich im Kleinkunstbereich“. Zwei Mal 50 Minuten will er Unterhaltung „mit lustigen und kabarettistischen Elementen“ bieten, verspricht der 1988 geborene Neusser. Helga Bittner

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