60 Jahre ehrenamtliches Engagement für das DRK Durch Dienst am Nächsten Beispiel geben

60 Jahre ehrenamtliches Engagement für das DRK · Wer sich in Neuss auch nur etwas in den Rettungs- und Hilfsdiensten auskennt, dem dürfte der Name Frieda Rosenau gewiss nicht unbekannt sein. Sie war im Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) über Jahrzehnte hinweg eine nimmermüde Helferin, für die die Ideale, die der Gründer des Roten Kreuzes, Henri Dunant, zur Zielsetzung seines Handelns gemacht hatte, die Richtschnur für ihr Handeln war. Doch ein Augenleiden macht es ihr seit geraumer Zeit unmöglich, weiterhin ehrenamtlich tätig zu sein. Andernfalls wäre sie gewiss noch weiterhin "im Dienst", obwohl sie in diesen Tagen ihr 75. Lebensjahr vollendet hat.

Sie konnte aber auch noch etwas anderes feiern: die 60-jährige Zugehörigkeit zum DRK. Und für diese Treue wurde sie im Rahmen der kleinen "Geburtstagsfeier" mit der Ehrennadel des DRK ausgezeichnet, die ihr der Vorsitzende des Kreisverbandes, Peter Söhngen, in Anwesenheit seines Vorgängers, Franz Josef Schmitt und der zweiten Vorsitzenden Anni Brandt-Elsweier verlieh, nachdem sie bereits 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz und zum 70. Geburtstag mit der Verdienstnadel "DRK-Blutspendedienst" bedacht worden war.

In der Nähe von Danzig wurde sie am 24. Januar 1928 geboren und wurde schon in jungen Jahren Mitglied im DRK. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges begleitete sie mehrere Verwundeten-Transporte aus Ost- und Westpreußen in den Westen, wo auch sie dann infolge Flucht und Vertreibung eine neue Heimat fand, und zwar in Neuss.

Durch das DRK, dem sie dann auch in Neuss als so genannte Ehrenamtliche ihre ganze Kräfte widmete, gelang die Integration besonders schnell. Zunächst war sie im Kapitelbunker tätig, danach in der DRK-Baracke an der Zufuhrstraße. Ihr Hauptbetätigungsfeld war dabei von Anfang an der Blutspendedienst, für den sie am 3. April 1998 zum letzten Mal aktiv tätig war. Mit großem Engagement füllte sie über Jahrzehnte hinweg ihr Amt als Bereitschaftsführerin und Leiterin der Sozialarbeit aus, leitete darüber hinaus aber auch noch etliche Arbeitskreise und war zudem ebenfalls zur Stelle, wenn "Not an der Frau" war.

Aus welchem sozialem Holz Frieda Rosenau geschnitten ist, wurde unter anderem bei ihrem 70. Geburtstag deutlich, als sie auf Geschenke verzichtete und stattdessen um Spenden für behinderte Kinder bat, wobei 5.000 Mark zusammen kamen. Obwohl ihr bei ihrer Geburt der Karneval nicht in die Wiege gelegt worden war, fand sie in der neuen Heimat schnell den Weg zu den Karnevalisten, wurde Mitglied in der Gesellschaft "Blaue Funken", in der sie lange Jahre als Kassiererin tätig war. Und sie hatte auch noch Mut genug, in die Bütt zu steigen. Beim Abschied von der Kassenführung wurde sie, deren ganze Liebe den "Blauen Fünkchen" gehört, zum Ehrenmitglied ernannt. Trotz ihres Leidens lässt sie nach wie vor so gut wie keine Veranstaltung der "Blauen Funken" aus. Manes

(NGZ)
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