Projekt aus Neuss Versteigerung von 14 Portraits für notleidende Kunstschaffende

Neuss · Der Neusser Maler Wolfgang Waldner hat in der Corona-Zeit 14 bekannte Künstler porträtiert. Sie werden nun im Düsseldorfer Theater an der Kö zur Dezember-Premiere ausgestellt. Theaterleiter Rene Heinersdorff versteigert die Bilder gemeinsam mit dem Maler dann zugunsten von jungen Kulturschaffenden, die während der Pandemie keine staatlichen Hilfen bekommen haben.

 Der Maler Wolfgang Waldner aus Neuss stellt 14 große Künstlerporträts ab dem 2. Dezember im Theater an der Kö in Düsseldorf aus.

Der Maler Wolfgang Waldner aus Neuss stellt 14 große Künstlerporträts ab dem 2. Dezember im Theater an der Kö in Düsseldorf aus.

Foto: Caro Waldner

„Helga hilft“, heißt das neue Theaterstück von Rene´ Heinersdorff im Theater an der Kö. Und tatsächlich hilft auch Heinersdorff selbst, nämlich mit einer Ausstellung und anschließender Versteigerung von Künstlerporträts.

Der Neusser Maler Wolfgang Waldner hatte in der Corona-Zeit insgesamt 14 Porträts von bekannten Künstlern, unter anderem auch von Heinersdorff, gemalt. Die werden nun zur Premiere von „Helga hilft“ im Theater an der Kö zunächst bis Mitte Januar ausgestellt, um dann anschließend von Heinersdorff und Waldner versteigert zu werden. Der Erlös ist für junge Kulturschaffende gedacht, die während der Pandemie keine staatliche Förderung erhalten haben. Dies können Maler sein, die nicht ausstellen, oder Schauspieler oder Kabarettisten, die nicht auftreten, natürlich auch Musiker, die keine Konzerte geben konnten. „Invisible“, also unsichtbar, ist der Titel dieser Ausstellung. Waldner möchte nach der Ausstellung bis 15. Januar und der Versteigerung gemeinsam mit Heinersdorff auswählen, wer die Mittel dann erhalten sollen.

Zu den Porträtierten gehören bekannte Schauspieler, neben Heinersdorff auch Marie-Luise Marjan, die Mutter Beimer aus der Lindenstraße. Darunter sind auch die bekannten Kabarettisten Gerburg Jahnke, Jochen Busse sowie Neusser Persönlichkeiten. Wolfgang Waldner hatte die Künstler alle besucht und sie in langen Gesprächen kennengelernt, sie dabei fotografiert und anschließend zu Hause gemalt. Bislang wurden die 14 großformatigen Porträts noch nie vor breitem Publikum gezeigt. Deshalb wird es am Freitag, 2. Dezember, im Theater an der Kö gleich zwei Premieren geben: Die Ausstellung mit der Vernissage ab 17 Uhr und ab 20 Uhr die neue Komödie „Helga hilft“.

Ihre Porträts haben die abgebildeten Künstler allesamt freigegeben und gelobt. Heinersdorff hat zudem in einem Vorwort für einen Werkekatalog von Waldner zu den Porträts geschrieben: „Das Erschreckende und zugleich Faszinierende an der Malerei von Wolfgang Waldner ist seine Fähigkeit zum Über-Naturalismus...er ironisiert den Fotorealismus. Die Anlagen zu Charaktereigenschaften arbeitet Wolfgang Waldner heraus, nicht durch Kenntnis der Persönlichkeiten, sondern einfach durch optische Genauigkeit. Wir sind, wie wir aussehen.“ Und Heinersdorff denkt weiter: Er frage sich, wie Waldner andere Personen gemalt hätte.  „Hätten wir in den Portraits vielleicht frühzeitig Dinge gesehen oder erkannt, die ein späteres Verhalten angedeutet hätten?“ Die Porträtbilder seien auch im besten Sinne eine Entlarvung, sie seien keine Abbilder, sie ließen vielmehr die Seele der Porträtierten erkennen.

Info Vernissage 2. Dezember, ab 17 Uhr, Theater an der Kö, Schadowstraße 11 (Schadow-Arkaden), Düsseldorf, geöffnet bis zum 15. Januar,  Die Versteigerung wird noch terminiert.

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