Neuss DRK baut Rettungswache am Südpark

Neuss · Der Sozialverband schreibt nach finanziell schwierigen Jahren wieder schwarze Zahlen. Das eröffnet Freiräume, um den Sanierungsstau abarbeiten zu können. Begonnen wird mit der Einsatzzentrale am Südpark - bei laufendem Betrieb.

 Büro, Aufenthaltsraum, Umkleide: Die beengten Verhältnisse i der Rettungswache Süd erzwingen einen Neubau. Den geht das DRK jetzt an.

Büro, Aufenthaltsraum, Umkleide: Die beengten Verhältnisse i der Rettungswache Süd erzwingen einen Neubau. Den geht das DRK jetzt an.

Foto: woi

Das Deutsche Rote Kreuz baut am Südpark eine neue Rettungswache. Und weil vor Jahren diskutierte Pläne für eine Dependance in einem der südlichen Ortsteile kein Thema mehr sind, plant der Verband in großem Stil. 1,5 Millionen Euro wendet das DRK nach Angaben von Vorstandssprecher Marc Dietrich für den Neubau auf, mit dem die letzten Freiraumreserven am Einsatzzentrum Südpark ausgeschöpft werden. Gebaut wird bei laufendem Betrieb, Ende 2017 soll die Wache fertig sein.

Das DRK ist in zweierlei Hinsicht einmalig in Neuss. Er ist die einzige Einrichtung, die sowohl Hilfsorganisation als auch Sozialverband und zudem in Neuss beheimatet und für die Stadt tätig ist. Und er ist der einzige Verband, der auch Besitzer des selbstgenutzten Einsatzzentrums ist. "Insofern gehen wir ein wirtschaftliches Risiko ein", sagt Dietrich. Würde die Stadt den Rettungsdienst ohne den Partner DRK organisieren wollen, hätte Dietrich ein paar sehr teure Garagen zu verwalten - und ein Problem.

Der Wache-Neubau ist Teil der strategischen Ziele, auf die der Vorstand um den Kreisvorsitzenden Sigurd Rüsken alle Mitarbeiter verpflichtet hat und die am "Schwarzen Brett" aushängen: "Der Investitionsstau muss abgearbeitet werden", steht dort - und Dietrich fängt dabei mit der Wache als Herzstück der DRK-Arbeit an. Dass das DRK dauerhaft "eine schwarze Null" schreibt, muss er dabei als weiteres Ziel vor Augen haben. Dieses Ziel wurde drei Jahre hintereinander verfehlt und brachte den Verband in finanzielle Schieflage. Erst das Geschäftsjahr 2015 brachte das DRK zurück in die schwarzen Zahlen. Den damit gewonnenen Handlungsspielraum will Rüsken umgehend nutzen.

Das heißt im Kleinen, dass mit der Erneuerung der auf 70 Fahrzeuge angewachsenen DRK-Flotte begonnen wird. Vor allem aber meint das den Rettungswachen-Neubau am bestehenden Standort. Der wurde dafür schon "entschlackt". Das Familienbildungswerk wurde nach Allerheiligen verlegt, die für den Katastrophenschutz vorzuhaltenden Wagen in eine Halle in Holzheim ausquartiert.

Der Rettungsdienstbedarfsplan sieht eine Wache Süd vor, die tagsüber mit vier Rettungswagen besetzt ist - von denen einer als Intensiv-RTW kreisweit im Einsatz ist. Drei solcher Wagen sind nachts einsatzbereit. Komplettiert wird die DRK-Bereitschaft durch die Krankentransporter, die tagsüber zum Beispiel für Verlegungsfahrten unterwegs sind. Für all das braucht der Verband Platz, der in der Wache Süd, einem umfunktionierten Sportlerheim aus den 1970er Jahren, nicht mehr zur Verfügung steht.

Weil das DRK den Rettungsdienst im ganzen Stadtgebiet westlich der A 57 (bis zur Bauerbahn) und in Teilen der Innenstadt garantieren muss, wird die neue Wache neben der alten gebaut. Ist der Neubau mit 600 Quadratmetern Nutzfläche fertig, ziehen die Einsatzkräfte um. Der Altbau wird abgebrochen, um dort die benötigten Garagen zu schaffen.

(-nau)
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