Neuss Dringendes Bedürfnis: WC-Sanierung in Schulen

Neuss · Die Stadt setzt das Geld aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020" bislang zur Sanierung von Schultoiletten ein. Sie ist überfällig.

 Die Stadt muss massiv in die Sanierung von Schultoiletten investieren. Dabei hilft das Geld aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020".

Die Stadt muss massiv in die Sanierung von Schultoiletten investieren. Dabei hilft das Geld aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020".

Foto: woi

An so mancher Neusser Schule gilt seit Jahren: Das stille Örtchen ist häufig ein besonders schlimmes Örtchen. Die Schultoiletten im Stadtgebiet sind geradezu zum Symbol für den Sanierungsstau geworden: Man sieht ihnen an, dass schon Generationen dort ihre Notdurft verrichteten. Das aber ändert sich derzeit. Im vergangenen Jahr hat die Stadt laut Tobias Spange vom Presseamt mehr als 2,1 Millionen Euro in die Schultoilettensanierung gesteckt. "1,8 Millionen davon stammen aus dem Programm ,Gute Schule 2020'", sagt Spange. Auf der Sanierungsliste standen demnach die Gesamtschule Norf, die Görresschule, der Standort Am Wildpark, der Gesamtschule an der Erft, die Comenius-Schule, das Gebäude an der Annostraße des Marie-Curie-Gymnasiums sowie die Janusz-Korczak-Gesamtschule.

Das aber soll nur der Anfang sein. Schließlich hat das noch von der rot-grünen Landesregierung aufgelegte Programm "Gute Schule 2020" der Stadt Neuss unverhofften Handlungsspielraum verschafft. Nicht umsonst hatte Stephanie Wellens (CDU) im Schulausschuss betont, dass "außergewöhnliche Gelder außergewöhnliche Maßnahmen ermöglichen". Bis 2020 erhält die Stadt rund 7,2 Millionen Euro aus dem Landesprogramm. Aufgelegt wurde das insgesamt zwei Milliarden Euro schwere Paket wegen des immensen Sanierungsstaus an den NRW-Schulen. "Wir haben das gesamte uns bislang zustehende Geld - also den Jahresanteil von 1,8 Millionen Euro - in 2017 abrufen können", sagt Spange. Das ist nicht allen NRW-Kommunen gelungen, die Fördergelder wurden bislang nur schleppend beantragt.

Aber Geld ist das eine, der Zeitplan das andere. In Neuss kämpft die Stadt schon seit langem damit, dass das Gebäudemanagement (GMN) nicht hinterherkommt und Baumaßnahmen immer wieder vertagt werden müssen. Spange ist überzeugt, dass die mit den Fördergeldern geplanten Maßnahmen jedoch wie avisiert umgesetzt werden können. Er gehe davon aus, "dass das Gebäudemanagement das schafft". Aber der Wunschzettel der Politik, was mit den Fördermitteln geschehen soll, erhielt schon einmal einen Dämpfer. Auf insgesamt vier zentrale Maßnahmen, in die die 7,2 Millionen Euro Fördermittel fließen sollten, hatte sich der Schulausschuss zunächst verständigt. Erstens: der Ersatzbau der Dreikönigenschule am alten Standort. Zweitens: der Anbau der Karl-Kreiner-Schule. Drittens: ein Erweiterungsbau der Gesamtschule Norf. Und viertens: der Breitbandausbau an den Neusser Schulen.

Der daraufhin vom GMN vorgelegte Zeitplan sorgte jedoch für Ernüchterung. Mit dem Neubau der Dreikönigenschule sei frühestens Ende 2022 zu rechnen, an der Karl-Kreiner-Schule soll mit dem Neubau 2020 begonnen werden. Um nicht Gefahr zu laufen, dass Fördermittel teilweise verfallen, wurden die Mittel für Maßnahmen aus dem beschlossenen Wirtschaftsplan - also zum Beispiel für die Schultoilettensanierung - beantragt. Die To-Do-Liste am Rathaus, die mit Geld aus dem Landesprogramm angegangen werden soll, ist noch lang. Sie umfasst Maßnahmen am Quirinus- und am Marie-Curie-Gymnasium (Jostenallee), am Gymnasium Norf, der St.-Stephanus-Schule, der Janusz-Korczak-Schule und den Anbau der Karl-Kreiner-Schule.

(abu)
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