Neuss Drei Eulen- und sechs Fledermaus-Arten in der Stadt

Neuss · Die Bäume, die Sturm "Ela" 2014 umgeworfen hat, fehlen nicht nur im Neusser Stadtbild, sondern auch Eulen und Fledermäusen als Lebensraum. "Bis Bäume stark genug sind, dass Spechte in ihnen Höhlen schlagen können, die ein Zuhause für Eulen oder Fledermäuse werden, dauert es Jahrzehnte", sagt Biologe Michael Straube. Er hat im Auftrag der Stadt das Vorkommen der beiden Tierarten untersucht. Und rät, alte und starke Bäume dringend zu erhalten, gegebenenfalls Wege zu verlegen.

Allerdings war die Lage schon vor dem Sturm angespannt. Bei seiner Kartierung 2013, die jetzt veröffentlicht wurde, konnte der Experte nur drei Eulenarten nachweisen: Steinkauz, Waldkauz und Waldohreule. Es sei jedoch zu vermuten, dass auch Schleiereule und Uhu in Neuss lebten. Bei den Fledermäusen fand Straube sechs Arten: Braunes Langohr, Rauhaut, Wasser- und Zwergfledermaus, Großer und Kleiner Abendsegler. Möglicherweise lebten an Gewässern und in Wäldern auch die Kleine Bart-, Fransen- und Mückenfledermaus. "2013 wurden eher unterdurchschnittlich viele Fledermausarten in den untersuchten Neusser Parks und Wäldern - darunter Stadt- und Rosengarten, Hauptfriedhof, Reuschenberger Busch und Uedesheimer Rheinbogen - nachgewiesen. Aus NRW sind derzeit 19 Fledermausarten bekannt", sagt Straube.

Er sieht unter anderem die intensive Nutzung von Ackerflächen und Grünland als Grund, ebenso den hohen Einsatz an Pestiziden. Zudem störe nächtliche Beleuchtung lichtscheue Arten. Der Biologe empfiehlt: Nistkästen künstlich anlegen, schützenswerte Bereiche vor Lichtschein abschirmen und den Einsatz von Pestiziden verringern.

(sug)
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