DPSG mit neuer Zentrale Pfadfinder geben ihr Bundesamt in Holzheim auf

Holzheim · Neue Heimat Mönchengladbach: Die DPSG als Jugendverband kehrt nach 35 Jahren Neuss den Rücken. Was aus dem Rüsthaus des Verbandes wird, bleibt vorerst offen.

 Zu groß, zu teuer, sanierungsbedürftig: Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg hat das ehemalige Krankenhaus Holzheim verkauft und die dort seit 1987 ansässige Bundesgeschäftsstelle nach Mönchengladbach verlegt.

Zu groß, zu teuer, sanierungsbedürftig: Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg hat das ehemalige Krankenhaus Holzheim verkauft und die dort seit 1987 ansässige Bundesgeschäftsstelle nach Mönchengladbach verlegt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Kein Anschluss unter dieser Nummer: Nach ziemlich genau 35 Jahren hat die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), mit mehr als 80.000 Mitgliedern einer der größten Jugendverbände bundesweit, ihr Bundesamt im alten Holzheimer Krankenhaus aufgelöst. Die alten Telefonnummern sind tot, die neuen am Bismarckplatz in Mönchengladbach noch nicht frei geschaltet. „Für ein paar Tage sind wir wie hinterm Mond“, sagt Bundesgeschäftsführer Manuel Ganser.

Die Verlagerung der zentralen Service- und Verwaltungsstelle des Verbandes mit insgesamt 40 Arbeitsplätzen kam nicht unerwartet. Schon 2017 hatte die DPSG Umzugsabsichten und bot das alte Krankenhaus damals für 2,5 Millionen Euro zum Kauf an. Erst ohne, Monate später aber mit Erfolg. Das fiel allerdings im Ort nicht auf, weil die DPSG mit dem neuen Besitzer nur handelseinig werden konnte, weil sie zusagte, für fünf Jahre als Ankermieter im Objekt zu bleiben. Diese Frist ist nun auch um.

Zurück in Holzheim bleibt vorerst das Rüsthaus mit angeschlossenem Versand, bei dem sich die in bundesweit 1400 Stämme gegliederten Pfadfinder weiter mit Outdoor-Material eindecken können. Zu einem neuen Standort gebe es noch keine endgültige Entscheidung, sagt Pfarrer Matthias Feldmann, der Bundeskurat des Jugendverbandes.

Die DPSG hatte das Krankenhaus an der Martinstraße 1987 von der Kirche erworben und sein Bundesamt von Düsseldorf nach Neuss verlegt. Damals sei man noch von anderen Erwartungen ausgegangen, sagt Feldmann, zum Beispiel was Tagungen angeht. Inzwischen gilt der 1907 gebaute und später auf mehr als 2000 Quadratmeter Nutzfläche erweiterte Kasten als viel zu groß, im Unterhalt zu teuer – und als sanierungsbedürftig. Zum Vergleich: Für die neue DPSG-Zentrale reichen 900 Quadratmeter in einem ehemaligen Postbank-Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Zur Frage, wem das Holzheimer Gebäude verkauft wurde, macht die DPSG keine Angaben.

(-nau)
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