Neuss "Dornröschen" eindrucksvoll getanzt

Neuss · Märchen berühren die Herzen von Kindern und Erwachsenen. Das zeigte am Samstag auch Slavek Muchkas "Dornröschen", das er nach einer Bearbeitung von Perrault und der Musik Tschaikowskys inszenierte. Die Aufführung des dreiaktigen Balletts in der Neusser Stadthalle wurde für Zuschauer jeden Alters zum Ereignis.

Es war ein Spiel über Spannungen zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkel, tänzerisch eindrucksvoll dargeboten und bühnenwirksam veranschaulicht. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass es kein Bühnenbild gab. Teilweise erfüllten fast hundert Tänzer in bunten Kostümen die Bühne mit märchenhaftem Leben. Einzig buntes Licht und ein Spot dienten den anmutigen Teilnehmern der Linksrheinischen Companie und des Kinderballetts Muchka als Umgebung, in der sie feengleich agierten.

Slavek Muchka hat das Petipa-Tschaikowsky-Ballett neu bearbeitet: Der Handlungsablauf wurde gekürzt, die Rahmenhandlung neu gestaltet und die Akte inhaltlich neu gefüllt, ohne das ursprüngliche Märchen aus dem Auge zu verlieren. In einer anspruchsvollen und passagenweise schwierigen Choreographie vereinte Muchka Anmut und Märchen zur beeindruckenden Musik.

Hingerissen waren die Zuschauer auch vom kindlichen Charme des Kinderballetts, das Muchka in das künstlerische Geschehen einband. Charmant ertanzten sie für sich und den Zuschauer das romantische Bild mit guten und bösen Feen, Prinzen, der schönen Prinzessin Aurora, hervorragend getanzt von Yuk Ting Li (als Kind von Annette Vollrath), verhextem Schlaf und einem märchentypischen Happy End. Den bösen Gegenpart zur guten Fee des Lilas, getanzt von Birgit Niepel, übernahm Slavek Muchka selbst.

Die Musik machte es den Tänzern leicht, das Märchen zu fühlen: Melodischer Zauber, rhythmische Erfindungskraft und die Poesie des orchestralen Kolorits bezauberten.

(NGZ)
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