Kongresshotel in Neuss Dorint-Party zum 60. Geburtstag

Neuss · Die Dorint-Kette hat ihren „Sechzigsten“ gefeiert. Bevor das Kongresshotel 1997 in Neuss eröffnet wurde, gab es eine ganze Reihe Steine aus dem Weg zu räumen. Inzwischen ist das Haus in Neuss kaum mehr wegzudenken.

 Bei der „60 Jahre Dorint“-Feier in Neuss (v.l.): Bürgermeister Reiner Breuer, Regionaldirektor Marco Bensen und Jörg Schulte (Dorint).

Bei der „60 Jahre Dorint“-Feier in Neuss (v.l.): Bürgermeister Reiner Breuer, Regionaldirektor Marco Bensen und Jörg Schulte (Dorint).

Foto: Andreas Woitschützke

In Neuss fühlt sich Marco Bensen bereits rundum wohl. Seit Februar ist er als Regionaldirektor für das Dorint-Kongresshotel in der Quirinus-Stadt verantwortlich. Dass die Neusser feiern können, hat er schon erlebt – nicht nur beim Bürger-Schützenfest. In dieser Woche war Bensen selbst Gastgeber: Die Dorint-Gruppe feierte ihren 60. Geburtstag mit einem Empfang. „Rund 160 Gäste waren dabei. Es war ein wirklich schöner Abend“, sagt Bensen. Unter den Besuchern war auch der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer, der eine kleine Ansprache hielt. Warme Worte, die mit Blick auf die Geschichte des Neusser Hauses durchaus besondere Bedeutung haben. 1993 gehörte Bürgermeister Breuer als Chef der Jungsozialisten noch zu den Kritikern des Bauvorhabens. „Ich habe meinen Frieden damit gemacht. Das Dorint-Hotel in Kombination mit der Stadthalle hat sich bewährt“, sagt er.

Inzwischen ist das Vier-Sterne-Hotel am Rosengarten kaum noch aus der Quirinus-Stadt wegzudenken. Aber seine Entstehungsgeschichte war steinig. Es gab mehr als nur einen Brocken aus dem Weg zu räumen. Der Neubau des Hauses war umstritten. Aus der Bürgerschaft gab es Gegenwind, es formierte sich schließlich eine Bürgerinitiative. Ein Bürgerentscheid wurde erforderlich – er scheiterte knapp. Bürgermeister war damals Bertold Reinartz, Stadtdirektor Bernhard Wimmer.

Als Investor trieb der 2013 verstorbene Herbert Ebertz das Vorhaben voran. Der Immobilienentwickler aus Neuss war Aufsichtsratsvorsitzender der Dorint AG, er hat die Hotelkette als treibender Kopf zu einer Marke gemacht. In Branchenkreisen wurde er daher auch kurz „Mr. Dorint“ genannt. Das Neusser Haus war für ihn stets etwas Besonderes. Als der Weg für dessen Bau frei und das Hotel fertig war, wurde am 1. Mai 1997 groß Eröffnung gefeiert. Unter anderem war der Komiker Otto Waalkes dabei.

An den steinigen Weg bis zur Hoteleröffnung erinnern heute nur noch alte Akten und ein Blick in die Archive. Das Dorint-Hotel gehört längst zum Neusser Stadtbild und hat auch innerhalb der Hotelkette, zu der aktuell europaweit 51 Häuser zählen, Strahlkraft. Als das Konzept „Le Bistro 99“ vor einigen Jahren innerhalb der Dorint-Gruppe eingeführt wurde, war das Neusser Haus der erste Standort. „Dieses Konzept wurde inzwischen auch an anderen Standorten eingeführt“, erklärt Marco Bensen.

Der Hotelchef sieht das Neusser Haus für die Zukunft gut aufgestellt. Es hat 209 Gästezimmer und Suiten sowie 18 Konferenzräume. Hinzu kommt die angrenzende Stadthalle. „Wir haben hier in Neuss sehr gute Gegebenheiten“, sagt Bensen. Und er sieht Potenziale: Die Gastronomie-Angebote möchte er noch mehr ins Bewusstsein auch der Neusser rücken. „Da sind wir gut, aber es weiß noch nicht jeder“, meint der gebürtige Niederländer.

In den kommenden Wochen wird es zudem im Haus richtig voll. „Wir haben vier A-Messen vor der Brust“, erklärt Bensen. „Das sind Messen, von denen die Hotels auch in der weiteren Umgebung profitieren.“ Dazu zählen die Kunststoffmesse K, die vom 16. bis 23. Oktober nach Düsseldorf lockt, die Messe „A+A“ (5. bis 8. November) und das Medizin-Forum Medica in Düsseldorf (18. bis 21. November) sowie die Lebensmittelmesse Anuga (5. bis 9. Oktober) in Köln.

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