Dummdreister Täter muss noch Komplizen haben Dieb löste Sprechanlage aus

Dummdreister Täter muss noch Komplizen haben · Der filmreife Fall ist bestes Sendematerial für Hollywood oder zumindest für "Pleiten, Pech und Pannen": Am Samstag Abend machte sich ein Einbrecher an der Haustüre eines Mehrfamilienhauses an der Schorlemer Straße zu schaffen, als er versehentlich die Türsprechanlage berührte und plötzlich von einer im Haus wohnenden Person durch eben diese Anlage angesprochen wurde.

Was der Einbrecher zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung war zufällig Polizist. Dumm gelaufen! Auf die Frage des Polizisten, was der Einbrecher an der Tür mache, gab der dummdreiste Dieb leicht verlegen an, jemanden zu suchen und wollte sich aus dem Staub machen. Der Polizeibeamte verfolgte jedoch daraufhin den Flüchtenden und informierte seine Kollegen im Dienst.

Kurze Zeit später wurde der Mann von einer Streifenwagenbesatzung noch in der Nähe des Tatortes festgenommen. Er hatte zwei Schraubendreher bei sich und scheiterte bei dem Versuch, die Tatwerkzeuge verschwinden zu lassen. Die Polizeibeamten hatten bemerkt, dass der Tatverdächtige die Werkzeuge unter den Streifenwagen geworfen hatte. Der 30 Jahre alte Südosteuropäer ist der Polizei bekannt, hat in Deutschland keinen festen Wohnsitz.

Doch damit ist das Ende der Pleitenserie noch nicht erreicht. Eine Nachprüfung ergab, dass der Mann in Neuss weitere Einbrüche begangen haben könnte. Welch Zufall: Sein Autoschlüssel passte auf einen grauen, neun Jahre alten E-Klasse-Mercedes mit Offenbacher Kennzeichen, den eine Funkstreife am frühen Sonntag Morgen auf der Straße Am Baldhof sicherstellte.

Die EC-Karte, die in dem Mercedes im Fach unter dem Autoradio lag, sowie die ebenfalls in dem Wagen gefundene Canon-Kamera wiederum hatte der Täter in einem Haus an der Straße Pomona am Samstag Abend entwendet. In diesem Haus war die Haustür ebenfalls aufgebrochen worden. Auch an der Straße am Krausenbaum war am Samstag an einer Tür gewerkelt worden. Hier hebelten die Täter die Balkontür auf.

Ein Zeuge hatte schon am Freitag gegen 15 Ihr eine verdächtige Beobachtung gemacht. Er hatte einen mit drei Männern besetzten Wagen gesehen, der auffällig langsam durch die Wohngegend fuhr. Diese Beobachtung und die Tatsache, dass weitere Beutestücke gefunden wurden, lässt die Polizei mutmaßen, dass der dummdreiste Täter noch Komplizen hatte. (SP)

(NGZ)
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