Interview Roberto Blanco "Die Rheinländer sind wie Latinos"

Neuss · Die "Blauen Funken" machen aus ihrer Star-Revue am Freitag eine "Volldampfparty". Stargast ist der Sänger, Entertainer und Schauspieler Roberto Blanco. Der verspricht einen Mix aus alten Hits und aktuellen Titeln - und das Flair der Karibik.

Interview Roberto Blanco: "Die Rheinländer sind wie Latinos"
Foto: Esser, Paul (pe)

Herr Blanco, im Lied "Der Puppenspieler von Mexiko" heißt es: "So wie er fühlte, so war sein Stück": Wie fühlen Sie sich, und was lässt das für die Star-Revue erwarten?

Roberto Blanco Ich fühle mich großartig. Ich komme gerade aus Südafrika zurück, wo ich zwei Konzerte gegeben habe, und freue mich auf Neuss, das ich in meiner fast 60-jährigen Karriere im Showbusiness schon oft besucht habe. Schon bei der ersten Ohoven-Gala vor vielen Jahren war ich im Swissotel der Stargast. Das war ein toller Abend, und auch die Star-Revue wird super. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, dass sie es wird.

Die gastgebenden "Blauen Funken" haben ihrer gut 50 Jahre alten Star-Revue mit "Havanna meets Novesia" erstmals einen Titel gegeben. Weil Sie als Stargast kommen. Wie finden Sie das?

Blanco Ich wusste das natürlich und kann verstehen, wenn ein Veranstalter auch eine eingeführte Veranstaltung wie die Star-Revue weiterentwickeln will. Er will südamerikanische Rhythmen, den Flair der Karibik und etwas von der Leichtigkeit des Südens in den Karneval bringen - und genau dafür komme ich.

Die Revue soll zur Volldampf-Party werden. Sie sind Entertainer, Schauspieler und Sänger. Steckt in Ihnen auch ein Partylöwe?

Blanco Das eine kann doch nicht ohne das andere sein. Natürlich, wenn gefeiert wird, wenn wir Spaß haben, wenn die Menschen Freude an meiner Musik haben, dann ist das Party. Wir sollten dafür glücklich und dankbar sein, denn viele sind in der Situation, dass sie nicht so feiern können. Also sollten wir das genießen.

Sie waren schon oft im Rheinland, waren bei "Kaarst total", im Festzelt der Grevenbroicher Schützen, bei der Düsseldorfer Prinzengarde und dort auch beim Rosenmontagszug dabei. Sind die Rheinländer ein besonderes Publikum?

Blanco Ich sage immer, die Rheinländer sind die Latinos unter den Deutschen. Ein fröhlicher, aufgeschlossener und toleranter Menschenschlag. Ja, ich bin oft und gerne im Rheinland: als Sänger, Moderator, aber auch als Schauspieler, zum Beispiel im Musical "Kein Pardon", für das ich 2012 monatelang in Düsseldorf leben durfte.

Ein großer Erfolg, wie wir wissen. Der Moderator der Star-Revue läuft aber nicht Gefahr, dass Sie wieder in die Rolle des Moderators Franz Wäscher in diesem Musical schlüpfen und sich selbst ankündigen?

Blanco Nein, auf keinen Fall. Rolf Schmolz kündigt mich an - und ich singe meine Lieder.

Wo der Name Schmolz gerade gefallen ist. Sie kennen den Moderator Schmolz auch privat, der Sie als Stargast für den Auftritt in Neuss verpflichtet hat. Macht das für Sie einen Unterschied?

Blanco Es ist schön, wenn man jemanden von den Veranstaltern persönlich kennt, aber einen Unterschied macht das nicht. Ich bin fast 60 Jahre als Profi in diesem Geschäft. Wer mich bucht, bekommt von mir, was er erwarten darf. Ohne Unterschied.

Ihr jüngstes Album heißt "Swinging New York" und ist so ganz anders als Ihre großen Hits aus den 70er- und 80er-Jahren. Auf was können sich die Neusser Fans freuen?

Blanco Eine tolle Mischung von allem.

Ohne "Ein bisschen Spaß muss sein" wird man Sie aber nicht von der Bühne lassen.

Blanco Nein, das gehört immer dazu. Das ist auch für mich persönlich ein wichtiges Lied, es ist mein Lebensmotto: Liebe das Leben und bleib immer Optimist.

Wird es das auch als Rock-Version geben? Ihr Kollege Heino, genauso unermüdlich und wandelbar wie Sie, bringt seine Hits ja gerade so auf die Bühne.

Blanco Das habe ich schon vor Jahren gemacht und "Ein bisschen Spaß muss sein" als Heavy-Metal-Version mit der Band Sodom gespielt. Ich gönne Heino den Erfolg und freue mich mit ihm. Aber ich hatte vor ihm diese Idee. Roberto Blanco macht seit fast 60 Jahren Musik - aber nie etwas nach.

CHRISTOPH KLEINAU

(NGZ)
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