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Neuss Die "Neusser Natur" zeigt sich auch in Kleingärten von großer Vielfalt

Neuss · Kleingärten sind groß im Kommen. In Neuss gibt es 28 Vereine mit insgesamt rund 1600 Parzellen, die Leerstände sind kaum der Rede wert. Im Rahmen der Reihe "Neusser Natur" von Neuss Marketing stand gestern eine Führung durch die Anlage des Kleingartenvereins Am Stadtgarten auf dem Programm. Die Resonanz war mit zehn Teilnehmern ungewöhnlich gering.

 Bei sommerlichen Temperaturen ließen sich die Teilnehmer der Führung zur "Neusser Natur" Kleingärten zeigen.

Bei sommerlichen Temperaturen ließen sich die Teilnehmer der Führung zur "Neusser Natur" Kleingärten zeigen.

Foto: Andreas Woitschützke

Dass jede Frage auch beantwortet werden konnte - dafür sorgten die Vorsitzende des Kleingartenvereins, Christel Wilschrey (58), der Gartenfachberater Holger Stelkens (42) sowie Friedhelm Doll (53) als Vorsitzender des Stadtverbandes der Neusser Kleingärtnervereine. Die Besucher erfuhren unter anderem, dass nicht nur die Vielfalt der Pflanzen groß ist: "Wir haben Pächter, die nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus etlichen anderen Ländern kommen", erklärte Wilschrey. Man harmoniere bestens miteinander.

Sabine und Michele Ceglia (66) öffneten ihre Gartenpforte für die Besucher, zeigten rund 500 Quadratmeter Idylle pur unmittelbar am Bahndamm. "Ich bin jeden Tag hier", erklärte der Pächter. Eine Schaukel erinnert daran, dass die Enkelkinder früher oft zu Besuch waren. Das Gartenhaus inklusive Freisitz darf nicht größer als 24 Quadratmeter sein. Wer Kleingärtner ist, muss sich im Gesetzesdschungel zurechtfinden. Vieles ist reglementiert, vieles verboten, die Vorgaben des Grünflächenamtes stehen gelegentlich im Widerspruch zum Kleingartengesetz.

Nadelholzgewächse sind beispielsweise tabu. Und stimmt es, dass in Kleingärten früher mit Pflanzenschutzgiften nicht gespart wurde? Christel Wilschrey erinnerte sich: "Früher wurden im Rahmen der sogenannten Austriebssprühung die Pflanzen mit Hochdruck besprüht." Kleingärtner Ingolf Lemme sensibilisiert die Kleingärtner heute für umweltverträglichere Methoden: "Gegen jedes Ungeziefer ist ein Kraut gewachsen."

Ein bisschen ratlos ist er angesichts der Schäden, die das Heer der gefräßigen Kaninchen verursacht: "Sie haben sogar die Jungtriebe der Rosen gefressen, die wir im Frühjahr entlang der Weg gepflanzt haben." Lemme, der früher Vorsitzender dieses Kleingartenvereins war, führte die Besucher durch sein kleines Gartenparadies: "Herzstück ist das Gewächshaus." Und mit einer alten Pumpe holt er Regenwasser aus dem Boden. So stehen in zwei Behältern, die im Boden vergraben wurden, insgesamt 2000 Liter zur Bewässerung zur Verfügung. Er bewirtschaftet seine Parzelle bereits seit 32 Jahren.

"Immer mehr jüngere Leute mit Kindern interessieren sich für einen Garten", erzählte Christel Wilschrey. Die zwischen 220 und gut 500 Quadratmeter großen Schollen müssen natürlich gepflegt werden: Wer sein Areal vernachlässigt, wird abgemahnt - die dritte Abmahnung bedeutet zugleich die Kündigung.

(barni)
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