Neuss Die Krisenherde im humoristischen Spiegel

Neuss · Der Kabarettist Matthias Reuter gibt im Theater am Schlachthof am Klavier alles.

 Matthais Reuter begleitet sich selbst am Klavier.

Matthais Reuter begleitet sich selbst am Klavier.

Foto: Simone Bandurski

Wer an diesem Freitagabend genug von der Woche hatte, dem möchte man auch heute, einige Tage später, noch zurufen: Wärest Du doch mal zum Kabarettabend mit Matthias Reuter gegangen! Ob Lied, Gedicht oder Plauderei - der aus Oberhausen stammende Kabarettist weiß, wie man beim Publikum im Theater am Schlachthof (TaS) die Lachmuskeln reizt und für gute Laune sorgt. "Die Menschen sind ne Krisenherde" heißt sein programm, mit dem er im TaS einen Soloauftritt hatte.

Auch wenn Reuter zu Beginn seiner Show beteuerte "Ich habe das auch schon mal ohne Sie gemacht" und das natürlich witzig gemeint war, so dachte man sich zum Ende des Auftritts: Ja, hat er, muss er. Seit 2005 tritt Matthias Reuter mit kabarettistischem Programm auf. Klar, dass da jede Show erst mal ohne Zuschauer entsteht.

Bevor Matthias Reuter im März sein neues Programm auf der Kleinkunstbühne Ebertbad präsentiert, machte er den Besuchern mit seinem bis dato aktuellen, dritten Programm "Die Menschen sind ne Krisenherde" nochmal allerlei Freude. Gleich der erste Song, der "NRW-Abitur-Blues", traf den Lachnerv des Publikums. Denn die von Bluesmelodien getragene Wahrheit, dass das NRW-Abitur das Schlechtsein in Mathe mit sich bringe, beglaubigte Reuter eindrücklich: "Tebartz, die kleine Elster, hat sich verrechnet..., denn er hat NRW-Abitur." Kabarett ist lustig und zugleich das Gegenteil von oberflächlich. Das bewies Reuter weiterhin mit dem Lied "Schwarmintelligenz". "Wenn es alle machen, heißt das dann 'Schwarmintelligenz'", sang er. In einem weiteren Stück, geht in einer Kindertagesstätte alles drunter und drüber, "denn die Kinder in der Kita spielen EU." Matthias Reuter webt in sein Programm auch zeitpolitische Themen ein. Unteranderem im Song "Das ist alles ganz anderes gemeint", der als "Karnevalserklärungssong" den Flüchtlingen die Faschingssitten der Rheinländer verständlich zu machen versucht. Der Kabarettist ist ein Meister seines Fachs - auf sein neues Programm darf man sich freuen.

(NGZ)
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