Kirchenmusikwoche in Neuss Musikalischer Dialog der Religionen

Neuss · Zum vierten Mal findet im Rahmen der Kirchenmusikwoche Neuss ein internationaler Wettbewerb statt, ausgeschrieben ist er für ein Duo „Gesang-Orgel“.

Die 58. Kirchenmusikwoche Neuss (9. bis 16. September) hat „Dialoge“ zum Motto gewählt und meint dies auf vielfältige Weise: Der Dialog zwischen Gott und Mensch, den Dialog zwischen den Religionen sowie zwischen Kulturen. „Ich bin überzeugt, dass das ebenso vielfältige Programm das Leben in Neuss kongenial widerspiegelt“, verspricht Michael Ziege (SPD), der als Kulturausschussvorsitzender zugleich Vorsitzender der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Kirchenmusikwoche ist. Christuskirchenkantorin Katja Ulges-Stein und Münsterkantor Joachim Neugart sind für das Programm zuständig in diesem Jahr ist Katja Ulges-Stein für die künstlerische Leitung verantwortlich.

 Rabbiner Chasan Aaron Malinsky, der zum jüdischen Lichterfest Chanukka die Kerzen am Menora anzündet, wird als Talkgast bei den Kirchenmusikwochen dabei sein.

Rabbiner Chasan Aaron Malinsky, der zum jüdischen Lichterfest Chanukka die Kerzen am Menora anzündet, wird als Talkgast bei den Kirchenmusikwochen dabei sein.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Das Motto „Dialoge“ verwirklicht besonders das Eröffnungskonzert am Sonntag, 9. September, 17 Uhr, in der Christuskirche: Vertonungen von Gesängen in christlich, jüdischer und muslimischer Tradition stehen im Mittelpunkt. Fanny Hensels Kantate „Hiob“ ist zugleich die Klammer für die Kompositionen. Auch im Islam erscheint die Geschichte des biblischen Rechtsgelehrten Hiob in mehreren Suren des Korans. Die Kantorei der evangelischen Christuskirche bestreitet das Eröffnungskonzert zusammen mit dem Orchester „Düsseldorfer Altstadtherbst“.

 Bernhard König hat das interreligliöse Chorprojekt trimum initiiert und wird in der Talkrunde im Romaneum zusammen mit zwei Gästen  und Moderatorin Dorothea Gravemann diskutieren.

Bernhard König hat das interreligliöse Chorprojekt trimum initiiert und wird in der Talkrunde im Romaneum zusammen mit zwei Gästen  und Moderatorin Dorothea Gravemann diskutieren.

Foto: Jane Dunker

Bereits am Sonntagmorgen (9 Uhr) gelangt im Hochamt in der Quirinusbasilika die „Messe pour Notre-Dame“ für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel durch den Kammerchor „Capella Quirina“ zur Aufführung. Der britische Komponist David Briggs (57) würdigt den französischen Organisten und Komponisten Pierre Cocherau, indem er in diese Messe Originalimprovisationen des 1964 verstorbenen Organisten an der Kathedrale Nôtre-Dame de Paris aufnimmt. Den Orgelpart spielt übrigens der frühere Neusser Marienkantor Professor Stefan Palm.

Zu einem Abendlob nach anglikanischer Tradition (Samstag, 15. september, 18 Uhr, Christuskirche) ist auch die beliebte „Romanische Nacht“ in die Kirchenmusikwoche eingebettet (Sonntag, 16. September, 18.30 Uhr, Quirinusbasilika.). Neben dem konzertanten Dialog zwischen Panflöte (Matthias Schlubeck) und Orchester (Neusser Kammerorchester) stehen vor allem „unerhörte a cappella-Klänge“ im Mittelpunkt. Sie bestreiten der Neusser Kammerchor Capella Quirina und der Kammerchor Musa Horti Leuven. „Damit“, so erläutert Münsterkantor Joachim Neugart, „greifen wir den zur Zeit intensiven Dialog zwischen dem belgischen Leuven und Neuss auf.“

Ein interreligiöser Talk im Romaneum (Donnerstag, 13. September, 19 Uhr) rundet die Kirchenmusikwoche ab. Der Talk mit dem Thema „Wie klingt, was wir glauben“ am Donnerstag, 13. September, 19 Uhr, im Romaneum, wird von Dorothea Gravemann moderiert.

Die Gesprächsrunde besteht aus den Gästen Bernhard König, Initiator des interreligiösen Musikprojektes Trimum, Aaron Malinsky, Kantor der jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Kürşat Kaan Baki, muslimischer Theologe und Religionsmusiker. Gemeinsam widmen sie sich dem Thema interreligiöser Dialog und gehen zusammen mit dem Publikum den Besonderheiten, Gemeinsamkeiten und Unterschieden sakraler Musik im Judentum, Islam und Christentum nach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort