Die Hörgeräte-Technik wird immer wirkungsvoller

Neuss. Die Medizintechnik macht auch in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) große Fortschritte zum Vorteil der Patienten. Beim XV. Neusser HNO-Kolloquium im Swissƒotel, zu dem Chefarzt Dr. Hans-Jürgen Schultz-Coulon (Neuss) eingeladen hatte, wurden einige Neuerungen vorgestellt. Mittelpunkt der Fortbildung war das Thema Hörgeräteversorgung.

Für jede Art von Schwerhörigkeit gibt es spezielle Hörgeräte-Techniken. "Highlight" waren die Ausführungen von Professor Dr. Hans-Peter Zenner (Tübingen) über den gegenwärtigen Entwicklungsstand der voll implantierbaren Hörgeräte. Dabei handelt es sich um kleinste piezoelektrische Vibratoren, die - von außen unsichtbar - unmittelbar an die Gehörknöchlchenkette des Mittelohres angekoppelt werden. Sie versprechen besonders bei der so genannten Hochton-Schwerhörigkeit einen Hörgewinn, die mit herkömmlicher Hörgeräte-Technik nicht optimal behandelt werden kann.

Die Hochton-Schwerhörigkeit ist die typische Schwerhörigkeit des älteren Menschen und damit die häufigste Schwerhörigkeitsform überhaupt. Professor Dr. Jürgen Kießling (Hannover) berichtete über die Digitaltechnik miniaturisierter Im-Ohr-Geräte. Professor Schultz-Coulon referierte über eine neue Operationstechnik, die auf großes Interesse stieß: Blutfreies Operieren mit dem Ultraschall-Skalpell. Die hohe Energie der extrem schnellen und feinen Schwingungen (55.500 Hz) des Ultraschall-Messers zertrennt das Gewebe zart und genau und verstopft gleichzeitig die Blutgefäße.

Minimaler Blutverlust und kürzere Operationszeiten sind die wesentlichen Vorteile dieser neuen Technik. Die HNO-Klinik des Neusser Lukaskrankenhauses gehörte zu den ersten Häusern in Deutschland, denen im vergangenen Jahr das Ultraschall-Skalpell zur Verfügung gestellt wurde. lu

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