Politik in Neuss Grüne wollen „zweite Kraft“ werden

Neuss · Beim Neujahrsempfang im RLT zeigten sich die Parteivertreter selbstbewusst.

Am Samstag hatten die Grünen Bündnis 90 zu einer feierlichen Einstimmung auf das neue Jahr ins Landestheater geladen. Zu Gast waren, natürlich, Parteigenossen und Bürger. Weniger selbstverständlich erschien, dass auch die politischen Mitbewerber mit von der Partie waren. Rundum war zu hören, dass sich dort durchaus eine Neusser Besonderheit zeigte, denn trotz harter Auseinandersetzungen „in der Sache“ überrascht der persönliche Umgang mit seinem gepflegten Format.

 Die Grünen hatten zum Neujahrsempfang ins RLT eingeladen.

Die Grünen hatten zum Neujahrsempfang ins RLT eingeladen.

Foto: Andreas Woitschützke

„Unsere Ideen stoßen heute in der Wirtschaft auf Resonanz“, sagte Susanne Benary, ihres Zeichens Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt. „Und wir finden uns in anderen Parteiprogrammen wieder.“ Simon Rock, Sprecher im Kreisverband, appellierte an politische Mitbewerber, „miteinander zu sprechen“ und sah voraus, „dass wir anstelle der SPD zweite Kraft im Kreis werden“. Da setzte Grünen-Stadtrats-Spitzenkandidat Michael Klinkicht noch kräftig eins drauf: „Wir stehen im Wettstreit mit der CDU!“

Seine Grußadresse zum festlich begangenen neuen Jahr hatte durchaus das Format einer Antrittsrede. Es gebe bei der politischen Gestaltung rund um Neuss noch viel Luft nach oben. „Kein Fußbreit den Rechten!“ gilt ihm als platte Selbstverständlichkeit in Sachen Hygiene, und das wichtige Gut Bildung sei für alle da. Kantige Alleinstellungsmerkmale sollten die Grünen nach wie vor beanspruchen. Klinkicht: „Änderungen bei der Verkehrswende! Dafür stehe ich, und dafür kämpfe ich.“

Versöhnlich kam Landratskandidat Christian Gaumitz über. Nicht jede politische Diskussion sollte zugespitzt geführt werden, so seine Meinung. „Das Verbindende, nicht das Trennende suchen“, formulierte er staatsmännisch. Gute Sacharbeit wäre dafür die geeignete Grundlage. Natürlich durfte das Herzensanlagen der Grünen in den Ansprachen nicht fehlen.

Und da kam ein Rückgriff auf 1990 gerade recht. „Alle reden von Deutschland“, skandierten die Grünen damals, „aber wir reden vom Klima.“ Heute sei die Klimakrise bitterste Realität und für jeden spürbar, beklagte Simon Rock. Umso dringender sei jetzt entschlossenes Handeln.

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