Neuerlicher Vorstoß wird begrüßt Die endgültige Lösung

Neuerlicher Vorstoß wird begrüßt · Von Christoph Kleinau Sie heißt Neusser Brücke , doch eigentlich ist sie ein Bauwerk mit vielen Namen. Das soll sich nun ändern. Beiderseits des Rheins formieren sich politische Mehrheiten , die gemeinsam einen Namen wollen: Kardinal-Frings-Brücke .

Von Christoph Kleinau Sie heißt Neusser Brücke , doch eigentlich ist sie ein Bauwerk mit vielen Namen. Das soll sich nun ändern. Beiderseits des Rheins formieren sich politische Mehrheiten , die gemeinsam einen Namen wollen: Kardinal-Frings-Brücke .

Manche Ideen brauchen etwas länger. Nachdem die Neusser Kardinal-Frings-Gesellschaft schon vor drei Jahren angeregt hatte, die im Volksmund "Südbrücke" genannte Verbindung über den Rhein nach Kardinal Frings zu benennen, sind nun Annelies Böcker und mit ihr die gesamte Düsseldorfer CDU auf die gleiche Idee verfallen. Und was von Neuss aus nicht gelang, scheint nun mit Rückenwind aus Düsseldorf ganz leicht, ganz schnell und ganz problemlos über die Bühne zu gehen.

Und das noch in diesem Sommer. Denn zur Einweihung könnte Papst Benedikt XVI. kommen, der seinen Besuch beim Weltjugendtag mit einem Abstecher nach Düsseldorf verbinden könnte. Das wäre der Wunsch der Initiatoren, die so auch einen eigenen Beitrag zum Weltjugendtag beisteuern könnten, wie Böcker betont. Die Einladung an den Papst ist schon raus. Nachdem sich die CDU-Mehrheitsfraktion in der Landeshauptstadt schon um den Kardinal aus Neuss geschart hat und auch andere Fraktionen Zustimmung signalisieren, wie Böcker hört und liest, sprang auch die Neusser CDU voll auf dieses Thema an.

"Wir hätten sofort beschließen können", erklärt Rita Hau, nachdem das Thema über eine nachgereichte Vorlage auf die Tagesordnung des Kulturausschusses gerutscht war. Andere Parteien zeigten weniger Spontaneität, so dass das Thema in den Rat vertagt wurde. Ergebnis: vorhersehbar. Die jüngste Initiative ist nicht der erste Versuch, der Brücke einen Namen zu geben, den beide Seiten gleichermaßen mittragen. Die zur Einweihung am 12. Oktober 1929 gewählte Bezeichnung "Neusser Brücke" war ein Kompromiss, der erst am Tag vor dem Fest zustande kam.

Die Einladungskärtchen, so erinnert Stadtarchivar Dr. Jens Metzdorf, waren da schon gedruckt. Darauf stand: Rheinbrücke Düsseldorf-Neuss. Ein Verlegenheitsname der bei der Wiedereinweihung 1951 von Düsseldorfer Seite

übernommen wurde. Diese, so Metzdorf, versuchte den Namen "wegzudrücken", sprachen ihrerseits gerne und etwas besitzergreifend von Südbrücke. Auch deshalb sperrten sich die Neusser, als die Nachbarn 1994 Willy Brandt als Namensgeber ins Spiel brachten.

Der neuerliche Vorstoß nun wird von Neusser Seite aus lauthals begrüßt. Auch von Sebastian Rosen, dem Präsidenten der Kardinal-Frings-Gesellschaft: "Wir begrüßen das sehr." Auch von der Jungen Union, die eine Benennung nach dem verstorbenen Papst Johannes Paul II vorgeschlagen hatte. "Die Brücke war, neben einem Platz oder einer Straße, nur eine Möglichkeit", sagt Thomas Kaumanns. "Wir verfolgen unseren Antrag weiter."

(NGZ)
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