Rhein-Kreis Neuss Die Commerzbank will digitaler werden

Rhein-Kreis Neuss · Die Bank gewinnt 1600 Kunden hinzu (plus 3 Prozent) - Kredite und Wertpapiere sind gefragt.

Mehr Kunden, mehr Kredite und mehr Geldanlagen - das sind die Ergebnisse der Commerzbank für das abgelaufene Geschäftsjahr in der Region Neuss. Die Zahl der Privat- und Geschäftskunden stieg um 1600 auf nun 53 000, teilte Frank Uffmann von der Geschäftsleitung mit. "Wir sind deutlich gewachsen", stellte er gestern fest. Zum Neusser Geschäftsbereich der Commerzbank gehören Filialen in Neuss, Kaarst, Dormagen, Grevenbroich und Meerbusch.

Für 2015 hat sich die Commerzbank Wachstum vor allem dank digitaler Angebote vorgenommen, etwa einem digitalen Haushaltsbuch, das die Ausgabenstruktur des Kunden automatisch analysiert, Fotoüberweisungen im Mobile-Banking und Beratung per Video-Chat. "Zwei Drittel der Kunden unter 40 nutzen die digitalen Kanäle für Bankgeschäfte, aber zwei Drittel wollen auch nicht auf die Filiale verzichten", sagte Uffmann. "Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Digitales Wachstum bedeutet auch mehr Kunden in den Filialen." Weiterer Personalabbau sei 2015 nicht geplant. Derzeit beschäftigt die Bank in der Region 107 Mitarbeiter.

Der Zins auf Rekordtief machte sich im vergangenen Jahr an zwei Stellen bemerkbar: Das Kreditvolumen stieg in allen Bereichen deutlich an, und die Kunden legten ihr Geld verstärkt in Wertpapieren und Sachwerte an, um noch eine Rendite über der Inflation zu erwirtschaften. Das Kreditvolumen wuchs im Privatkundengeschäft um sieben Prozent auf 304 Millionen Euro. Vermögende Privatkunden liehen sich 525 Millionen Euro (plus elf Prozent). Besonders kräftig war der Zuwachs bei den Unternehmen. In dem Segment wuchs das Netto-Kreditvolumen um 22 Prozent.

Die Geldanlagen von Privatkunden stiegen um vier Prozent auf 792 Millionen Euro. Bei den Reichen gewann die Bank 170 neue Kundenverbünde (nun 1950 Verbünde, beispielsweise Familien) mit Anlagen jenseits der Millionengrenze hinzu. Das Volumen wuchs um 14 Prozent auf 425 Millionen Euro. "Wir sind mit dieser Entwicklung äußerst zufrieden", sagte Andreas Bergmann, zuständiger Geschäftsleiter.

(NGZ)
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