Neuss Die CDU nimm Kuhl-Antrag an

Neuss · neuss (lü) Parteiinterne Kritiker der Neusser CDU haben sich im "Kompetenz-Team" zusammengeschlossen. Diese Gruppe der so genannten "Jungen Wilden" um ihren Sprecher Markus Kuhl scheut keine Auseinandersetzung mit dem Parteivorstand. Umgekehrt ist es ebenso. Die Folge: Bei Personalentscheidungen unterliegen die Kompetenzler zumeist.

Jetzt aber brachte Kuhl einen Antrag durch. Er hatte mit Blick auf eine bessere Einbindung der über 1700 Neusser Christdemokraten in den Meinungsbildungsprozess gefordert, dass künftig jährlich zwei Stadtparteitage zu lokalpolitischen Themen ausgerichtet werden. Auch solle der Parteichef regelmäßig berichten, in welchem Stadium sich die Umsetzung von Parteibeschlüssen "in den Gremien des Stadtrates" befindet.

Ärger vor der Versammlung

Die Jahreshauptversammlung der Neusser CDU nahm den Antrag einstimmig an. Kuhl erlebte die Mehrheit für seinen Antrag nicht mit. Er war der Versammlung ferngeblieben, da er sie nicht für beschlussfähig hält. Er hatte dafür gekämpft, dass sein Antrag mit der Einladung allen CDU-Mitgliedern zugestellt wird.

Das hatte der Parteivorstand verweigert. Juristen hatten das Wort. CDU-Chef Dr. Jörg Geerlings: "Wer juristisch an uns herantritt, dem antworten wir auch juristisch." Er könne nicht verstehen, "warum bei offenen Fragen nicht zunächst der Griff zum Telefonhörer erfolgt". Allem Ärger im Vorfeld zum Trotz empfahl der Vorstand die Annahme des Antrags. Schon im Herbst werde es einen zweiten Stadtparteitag geben.

Kuhl zeigt sich unbeeindruckt: "Sehr gern hätte ich mit den CDU-Mitgliedern inhaltlich diskutiert und meine Kritik und Lösungsvorschläge vorgetragen, doch eine Vorbereitung - durch Versenden der Anträge - wurde den Mitgliedern aus obskuren Gründen nicht gewährt."

Er lasse sich nicht auf den Arm nehmen: "Ich nehme an keiner Veranstaltung teil, deren Beschlüsse von Anfang an unwirksam sind."

(NGZ)
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