Neuss Die Bergauf-Bilanz

Neuss · Neuss Das Wort "Heuschrecke" fiel nicht. Anton Werhahn, Vorstandssprecher der Wilh. Werhahn KG, drückte sich am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz der Neusser Gruppe in Düsseldorf gewählter aus: "Wir haben eine große Anzahl Mitbewerber aus dem Private Equity-Sektor."

 Die Wilh. Werhahn KG wächst - auch personell : Seit vergangenem Jahr verstärkt Claus Holst-Gydesen (

Die Wilh. Werhahn KG wächst - auch personell : Seit vergangenem Jahr verstärkt Claus Holst-Gydesen (

Foto: Woi

Neuss Das Wort "Heuschrecke" fiel nicht. Anton Werhahn, Vorstandssprecher der Wilh. Werhahn KG, drückte sich am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz der Neusser Gruppe in Düsseldorf gewählter aus: "Wir haben eine große Anzahl Mitbewerber aus dem Private Equity-Sektor."

Im Gegensatz zu Unternehmen wie Cerberus oder Blackstone will der Werhahn-Konzern seine Zukäufe allerdings nicht flugs umbauen und gewinnbringend verkaufen, "unsere Akquisitionen sind langfristiger Art", sagte der Vorstandssprecher.

Klar ist: Der Konzern ist 2006 gewachsen - durch Anteile an der Deutag im Bereich "Natursteine" und im Segment "Back-Produkte" - und will dies auch künftig. Für weitere Akquisitionen hat die Gruppe neben den genannten Segmenten auch den Bereich "Zwilling" (Messer, Scheren, Kochgeschirr) im Blick.

Zwar sind noch liquide Mittel in der "Kriegskasse" vorhanden, doch würde der Konzern bei einer lohnenden Investition nicht vor einer Kreditaufnahme zurückschrecken. 2006 konnte der Umsatz auch durch Wachstum "um mehr als 20 Prozent gesteigert werden", sagte Anton Werhahn.

Den Euro-Betrag lieferte Finanz-Vorstand Dr. Michael Werhahn nach: 2,4 Milliarden. Obwohl das Unternehmen eine starke Internationalisierung angekündigt hatte, ist besonders das Deutschland-Geschäft stark gewachsen. Vom sehr milden Winter haben die Baustoffbereiche "Natursteine" und "Schiefer" profitiert. Der Auslandsanteil des Umsatzes lag mit 27 Prozent unter Vorjahresniveau (28 Prozent).

Das Segment "Back-Produkte" - mit Standorten in Neuss (unter anderem Georg Plange KG, Werhahn Mühlen KG) - erzielte Wachstum insbesondere mit dem Erwerb des Backmittelgeschäfts der GBI Holding (Utrecht). Das Geschäft in Deutschland indes sei nicht zufriedenstellend verlaufen.

Bauchschmerzen bereiten dem neuen Vorstandsmitglied Claus Holst-Gydesen - er zeichnet seit 2006 für die Bereiche "Zwilling" und "Back-Produkte" verantwortlich - die gestiegenen Getreidepreise. Etliche Landwirte würden inzwischen ihre Felder für den Anbau von Pflanzen für die Energieverwertung nutzen.

In der Konzernbilanz schlägt sich das kaum sichtbar nieder. Die konsolidierte Bilanzsumme stieg Finanzvorstand Dr. Michael Werhahn zufolge um 94 Millionen auf 3,163 Milliarden Euro. Das Eigenkapital der Gruppe stieg 2006 um 26 Millionen auf 1,6 Milliarden Euro.

Auch auf die Mitarbeiterzahl hat sich das positive Ergebnis ausgewirkt. Sie wurde im vergangenen Jahr von 7486 (2005) auf 8667 hochgeschraubt. Das entspricht einem Zuwachs von 16 Prozent.

Das liegt zu einem großen Teil an der Expansion in China. Mittlerweile arbeiten für die Werhahn-Gruppe 1500 Mitarbeiter im Reich der Mitte. Trotz des starken Euro hätten die Umsatzerlöse in fast allen Produktbereichen den zweistelligen Prozentbereich übertroffen. Auch mit Nachahmerprodukten habe der Konzern, obwohl er stark gewachsen ist, keine Probleme.

Anton Werhahn fasste die Bilanz am Ende mit einem Satz zusammen: "Die Gesellschafter sind zufrieden."

(NGZ)
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