Neuss Diakonie übernimmt Nachbarschaftstreff

Neuss · Es tut sich was Am Kotthauserweg: Das Punkthaus Nummer 63 erstrahlt in frischem Weiß – doch das ist nur der Startschuss zu einem Maßnahmenpaket, das sich die Neusser Bauverein AG als Eigentümer rund drei Millionen Euro kosten lässt. Dafür erhält die Siedlung aus den 1960er Jahren ein moderneres Erscheinungsbild und umweltfreundliche Technik. Nicht im Investitionsvolumen enthalten ist der geplante Nachbarschaftstreff.

 Die roten Klinkerfassaden gehören bald der Vergangenheit an.

Die roten Klinkerfassaden gehören bald der Vergangenheit an.

Foto: Archiv

Wie der aussehen soll, plant der Bauverein derzeit mit dem Diakonischen Werk Neuss, das als Sozialpartner mit ins Boot geholt wurde. Das war jetzt auf Anfrage der NGZ zu erfahren. "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Nachbarschaftstreff nicht in einem der Mehrfamilienhäuser einzurichten", sagt Bauverein-Prokurist Peter Krupinski, "vielmehr wird er an zentraler Stelle im Quartier ein eigenes Gebäude erhalten." Dort wird es auf etwa 200 Quadratmetern Nachbarschaftsangebote für Senioren, Kinder und Familien sowie Dienstleistungen für die Mieter geben. Und: "Unsere Mieter werden durch Veranstaltungen im Treff nicht in irgendeiner Weise beeinträchtigt", ergänzt Krupinski.

Helle Farbtöne, viel Weiß, einzelne farbliche Akzente – so sieht das Farbkonzept des Neusser Architekturbüros Ingenhoven & Ingenhoven für das Quartier Am Kotthauser Weg aus. Das bereits fertiggestellte Haus Nummer 63 gibt einen ersten Vorgeschmack auf das zu erwartende Ergebnis. "Optisch leichter" sollen die Haustypen aus mehreren Baujahren wirken, die sich auch im Material unterscheiden. So wird das große Quartier – zwischen Römerstraße, Im Tal und Am Kotthauserweg leben mehr als 300 Familien in Wohnungen des Neusser Bauvereins – in seinem Erscheinungsbild vereinheitlicht, zugleich in kleinere Quartiere unterteilt.

Doch es sind nicht allein kosmetische Verbesserungen, die der Bauverein vornimmt. Ein Gutteil der Kosten entfällt auf energetische Maßnahmen, zu denen Wärmedämmung und Photovoltaikanlagen ebenso gehören wie der Einsatz regenerativer Energien – "je nach Objekt, wo es sich anbietet", sagt Krupinski. Und dann wird das sogenannte Abstandsgrün der 60er und 70er Jahre zwischen den Mehrfamilienhäusern aufgewertet: Viele Erdgeschoss-Wohnungen erhalten Mietergärten – ein Wunsch, der in einer Mieterbefragung geäußert wurde. Die Verantwortlichen beim Bauverein nahmen ihn gern auf. "Wir möchten, dass sich die Mieter in unseren Wohnquartieren wohl fühlen", sagt Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG, "darum ist eine gelungene Entwicklung der Quartiere eines unserer obersten Ziele."

(NGZ)
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