Neuss Der Luftreinhalteplan tritt heute in Kraft

Neuss · 62 Maßnahmen sollen zur Senkung der Stickstoffdioxid-Belastung beitragen. Die Umweltzone wird zum 1. Juli erweitert.

Die Batteriestraße wird Teil der erweiterten Umweltzone.

Die Batteriestraße wird Teil der erweiterten Umweltzone.

Foto: woi

Feinstaub in der Luft ist zwar kein Problem (mehr), doch die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist noch weit von den mit 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft gesetzlich festgelegten Jahresgrenzwerten entfernt. Deshalb hat die Bezirksregierung Düsseldorf den Luftreinhalteplan aus dem Jahr 2009 — den ersten überhaupt für Neuss — noch einmal verschärft und mit Wirkung zum heutigen Tag in Kraft gesetzt.

Kernstück des Plans ist ein Katalog mit 62 Maßnahmen zur Verbesserung der Luftreinheit. Er ist gegenüber dem Entwurf, der zuletzt im April den Rat passiert hatte, in keinem Buchstaben geändert. Weil der Straßenverkehr als Hauptgrund für die hohe NO2-Belastung ausgemacht ist, hat die Stadt keinen Anlass, die Ausweitung der Umweltzone auf die Batteriestraße und Teile des Dreikönigenviertels zu beanstanden.

Diese Erweiterung tritt zum 1. Juli in Kraft. Nachdem Fahrzeuge mit einer roten Umweltplakette schon seit März 2011 nicht mehr in diese Kernzone einfahren dürfen, soll das Einfahrverbot vom 1. Juli nächsten Jahres an auch für Wagen mit gelber Plakette gelten. Nach Berechnungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wird dieser Schritt im Jahresmittel zu einem Rückgang der NO2-Belastung um zwei bis drei Mikrogramm je Kubikmeter Luft führen, heißt es in einer Erklärung der Bezirksregierung.

Die Einhaltung der Jahresgrenzwerte ist und bleibt dabei aber auch angesichts der regionalen und vor Ort nicht zu beeinflussenden Hintergrundbelastung eine Herausforderung. Das zeigen die Zahlen im Langzeit-Vergleich, die für die drei Neusser Messstellen erhoben wurden und kommenden Donnerstag im Umweltausschuss diskutiert werden. Während sich die NO2-Belastung an der Messstelle Friedrichstraße, wo die Luftreinhaltebemühungen vor Jahren zuerst ansetzten, von 55 Mikrogramm im Jahr 2010 auf 49 im vergangenen Jahre noch am deutlichsten verbesserte, sank die Belastung an der Krefelder Straße im gleichen Zeitraum nur von 53 auf 51 Mikrogramm.

Der Hauptgrund dafür ist nach Ansicht des städtischen Umweltamtes, dass in der Krefelder Straße starker Busverkehr herrscht. Weil die Stadtwerke bis 2014 aus ihrem Fuhrpark 13 Busse mit roter Schadstoffplakette aussortieren und durch Wagen mit moderner Abgastechnik ersetzen wollen, rechnen die Stadt und das LANUV auch dort mit einer deutlichen Verbesserung. An der Batteriestraße wurden 2101 exakt 49 Mikrgramm nachgewiesen. Auch deshalb wird sie nun Teil der Umweltzone.

(NGZ/rl)
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