Holzheim Der für Holzheim streitet
Neuss · In den nur 16 Jahren seit seiner Gründung wurde der Heimatverein zum Impulsgeber und gesellschaftlichen Macht. Ein Verdienst von Peter Schornstein, der das Wir-Gefühl nach innen stärkt und das Profil nach außen schärft.
Holzheim Für Peter Schornstein (62) liegt es auf der Hand: Holzheim ist so gut, davon kann keiner genug bekommen. Inzwischen hat der rege Vorsitzende des 1994 gegründeten Heimatvereins 21 Orte mit dem Namen Holzheim aufgespürt - 18in Deutschland, einen in Belgien, einen in Frankreich und einen in Österreich. Den freundschaftlichen Schulterschluss aller Holzheimer aus vier Ländern pflegt Schornstein, Besuche und Gegenbesuche gehören zum Vereinsprogramm. Das nächste Treffen aller 21 Holzheimer Bürgermeister ist für 2013 in Holzheim, Kreis Neu-Ulm, terminiert - zuletzt wurde Neuss-Holzheim von Thomas Nickel repräsentiert, der in Holzheim wohnt und in Neuss Vize-Bürgermeister ist.
Der Heimatverein ist Ausdruck des Holzheimer Selbstbewusstseins. Über 720 Holzheimer tragen den Verein, der eine Vielzahl von Arbeitskreisen und Veranstaltungen anbietet. Wer genau hinschaut, der entdeckt im Kern aller Aktivitäten eine Botschaft: Es geht immer darum, herauszuarbeiten, was Holzheim unverwechselbar macht. Dafür steht Peter Schornstein. „Am 28. Mai wird es wieder ernst“, sagt der Vorsitzende, dann können sich Neubürger als „waschechte Holzemer“ taufen lassen. Für das Prozedere, Kenner sprechen von einer „Mordsgaudi“, reisen die Täuflinge mit Anhang zur Erftquelle in die Eifel. Erstmals wird auch eine „Miss Erftquelle“ ermittelt. Wie? Das verrät der Heimatverein noch nicht. „Sonst beginnen die Damen schon mit dem Training“, schiebt Peter Schornstein augenzwinkernd eine Begründung nach und versichert: „Alle Damen haben eine Chance!“
Identität ist Peter Schornstein wichtig: „Wir Holzheimer sind stolz auf unser Dorf.“ Diese starke emotionale Bindung an den Ort fördert der Heimatverein. Beispiel: der heilige Ludger. Weil der erste Bischof von Münster durch den Erwerb eines Grundstücks am 2. Mai 801 für die erste urkundliche Erwähnung Holzheims sorgte, wird er jetzt auch an der Erft verehrt. Der Schrein des Heiligen steht in Essen-Werden. Von dort stammt eine Reliquie, die seit 2009 in St.Martinus aufbewahrt wird. „Ein kostbares Geschenk“, freut sich Schornstein noch heute.
Wer in Holzheim lebt, der lobt die Infrastruktur. Die Anbindung an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr ist gut, die Autobahn nah. Drei Kindergärten, eine Grund- und eine Realschule begeistern die Eltern, drei Supermärkte und rund 50 Geschäfte fächern breite Einkaufsmöglichkeiten auf. Auch gute Gaststätten gibt es noch.
Was bleibt zu tun? Peter Schornstein und der Heimatverein entwickeln viele Ideen und Anregungen, das Dorf zu verschönern und loben auch Preise aus, für alle Holzheimer, die das Dorf noch liebens- und lebenswerter machen.
