Hochalm auf der Mülldeponie Neuss soll einen Sessellift bekommen

Grefrath · Der Alpenpark an der Skihalle Neuss wächst weiter. Jetzt wird auch der Gipfel der früheren Mülldeponie zur Erlebniszone: Ein Sessellift soll auf eine Hochalm führen.

 Skisportler fahren in Neuss die Piste herunter (Archivbild).

Skisportler fahren in Neuss die Piste herunter (Archivbild).

Foto: Alpenpark Neuss

Der Alpenpark bekommt eine Hochalm. Nachdem sich der Freizeitpark rund um die Skihalle seit 2003 in der Ebene entwickelt hatte, schmieden die Betreiber nun Pläne für die Erschließung der Anhöhe der abgedeckten Mülldeponie. Hinauf soll es mit dem Sessellift gehen, dessen Bau nach Angaben von Geschäftsführer Johannes Janz so gut wie sicher ist. Doch was die Gäste auf dem Gipfelgrundstück – so die aktuelle Bezeichnung – erwartet, ist noch offen. Den Politikern im Planungsausschuss stellte Janz eine landschaftsorientierte Sport- und Freizeitnutzung in Aussicht. Man sei in der Ideenfindung.

An Ideen hat es den Skihallen-Betreibern nie gemangelt, seit sie vor 20 Jahren an die Stadt mit dem Wunsch herantraten, auf der alten Müllkippe eine Skihalle errichten zu dürfen. Wenn das ein Flop geworden wäre, hätte die Stadt nichts verloren, erinnert sich Ingrid Schäfer (CDU) an ihren ersten Gedanken angesichts dieser Pläne. Doch die Realität strafte alle Skeptiker Lügen. Inzwischen zählt die zum Alpenpark Neuss umfirmierte Allrounder Mountain Resort jährlich gut eine Million Besucher und wird von der Stadt als wichtige Freizeiteinrichtung anerkannt, die weit in die Region strahlt. Auch deshalb wurden die Pläne zur Weiterentwicklung des erst Anfang 2018 vorgestellten Gesamtkonzeptes von der Politik mit viel Wohlwollen aufgenommen.

 Der Alpenpark erschließt mit einem Sessellift die Deponiehöhe. Von dem, was die Besucher dort erwartet, gibt es „nur“ erste Ideen.

Der Alpenpark erschließt mit einem Sessellift die Deponiehöhe. Von dem, was die Besucher dort erwartet, gibt es „nur“ erste Ideen.

Foto: Alpenpark Neuss

Nicht aus jeder Idee wird allerdings am Ende auch etwas. Die Vision von einem Wasserrutschenpark zum Beispiel wurde inzwischen verworfen, erklärt Janz, der auf Nachfrage auch bestätigt, dass der Bau einer Biathlon-Strecke mit Start und Ziel in der Skihalle begraben wurde. Zu groß der Platzbedarf, zu groß das wirtschaftliche Risiko. Aber eine Sommerrodelbahn bleibt für Janz ebenso weiter vorstellbar wie die Vergrößerung des Hotels „Fire and Ice“. Das sei aber nicht konkret geplant.

Mit klaren Vorstellungen setzen die Alpenpark-Macher an zwei Stellen an: dem Gipfelgrundstück und einer Kinderwelt, die an den Kletterpark anschließen soll. Für Kinder bis 14 Jahre soll dort ein „alpin durchdesigntes“, wie Janz betont, Spiel- und Kletterangebot entstehen. Mit „Pistenbully-Parcours“, Wasserspielplatz, „Hugelhupfen“ und Angeboten zum Klettern, Hangeln, Balancieren. Auch im Kinderpark gilt, was Konzept der ganzen Anlage ist: Selber machen. „Bei uns gibt es echte Bewegung und richtige Erlebnisse“, sagt Janz. Nichts Digitales – aber auch „kein Kirmesbetrieb“.

 Übers Fun-Fußball-Areal soll es mit dem Lift auf den Gipfel gehen.

Übers Fun-Fußball-Areal soll es mit dem Lift auf den Gipfel gehen.

Foto: Frank Kirschstein

Das wird auch für die „Gipfelwelt“ gelten. Kletterblöcke wären vorstellbar, sagt Janz, der in der Ideensammlung auch einen Aussichtsturm, Gastronomie und einen Streichelzoo hat. Von dem allerdings rät Ingrid Schäfer ab. Im direkten Vergleich mit dem Kinderbauernhof könne der Alpenpark nur verlieren.

Aber auch sie unterstützt das Konzept der Skihallen-Macher. Die stellten ihre Pläne der Politik vor, damit sie im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan-Verfahren  Berücksichtigung finden können. An diesem Plan wird seit 2016 gearbeitet. Die öffentliche Auslegung als vorletzte Hürde im Verfahren ist in der zweiten Jahreshälfte vorgesehen. 

Offen blieb nur eine Frage, und die stellte augenzwinkernd Roland Kehl (Grüne): „Wie stellen Sie ein Alpenpanorama her?“ Dann müsste er zumindest nicht mehr reisen.

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