Denkmalschutz verbietet Neubau auf Junkerfriedhof Bau auf Friedhof ausgeschlossen

Neuss · Christuskirche hat nur noch zwei Optionen für ein neues Gemeindezentrum

 Der alte Friedhof an der Rückseite der Christuskirche soll eine Grünanlage bleiben.

Der alte Friedhof an der Rückseite der Christuskirche soll eine Grünanlage bleiben.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Nachbarschaft an der Kirchstraße kann aufatmen. Der so genannte Junker-Friedhof hinter der evangelischen Christuskirche wird auch auf Dauer grün und unbebaut bleiben. Würde die Kirchengemeinde ihre Absicht konkretisieren, die Fläche für den Neubau eines Gemeindezentrums nutzen zu wollen, dann, so Planungsdezernent Christoph Hölters, „werden wir dem Rat Instrumente vorschlagen, das dauerhaft auszuschließen.“ Denkbar wäre dazu eine Veränderungssperre oder entsprechende Festsetzungen im Bebauungsplan.

Für die Gemeinde reduziert sich die Zahl der Optionen für ein neues Gemeindezentrum damit auf zwei: Den Umbau und die Ertüchtigung des Martin-Luther-Hauses an der Drususallee, sowie die Nutzung eines Teils der (zu) groß dimensionierten Christuskirche für Gemeindezwecke. Für die Sanierungsvariante wurden schon Ideen in einem studentischen Wettbewerb entwickelt.

Die Kirchengemeinde diskutiert seit mehr als einem Jahr über ein Neubau- oder Sanierungsvorhaben, weil das 1957 errichtete Martin-Luther-Haus erkennbar in die Jahre gekommen ist. Zumindest Fassade und sanitäre Anlagen müssten saniert werden, was – Stand heute – eine Dreiviertelmillion Euro kosten würde. Besonders dringlich scheint die Sache zwar nicht, denn aus dem Presbyterium ist zu hören, dass die Arbeiten erst nach 2023 in Angriff genommen werden. Aber die Situation wurde genutzt, auch andere denkbare Optionen zu diskutieren.

Von der Gemeindeleitung selbst wurde stets betont, dass es sich bei den Plänen, sofern sie den alten Friedhof angehen, um reine Gedankenspiele handelt. Trotzdem wurde die Nachbarschaft hellhörig und misstrauisch. Das führte dazu, dass die SPD das Thema im Planungsausschuss auf die Tagesordnung brachte und nach dem Sachstand fragte. Und die Grünen legten sich unmittelbar fest: „Rings um die Kirche ist ein historisch wertvolles Gelände, das mit der ebenfalls denkmalwürdigen Hängebuche einfach als würdevolle Umgebung der Kirche erhalten bleiben muss“, betont Ingeborg Arndt. Sie empfiehlt dem Presbyterium, eine Bauvoranfrage zu stellen, doch kann sich die Gemeinde nach der klaren Ansage des Planungsdezernenten diesen Aufwand sparen. Aus städtebaulichen wie auch denkmalpflegerischen Gründen sei eine Bebauung auszuschließen, sagt Hölters und verweist auf die 1979 verabschiedete Erhaltungssatzung für das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Gründerzeitviertel.

(-nau)
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