Neuss Dehoga sieht kaum Profit bei Gartenschau

Neuss · Für den Vorschlag, Neuss möge sich als Ausrichter der Landesgartenschau 2020 bewerben, hat der bekannte Gartenbauer Werner Küsters aus Rosellen, bislang wenig Zuspruch erhalten. Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes für Garten- und Landschaftsbau glaubt aber, dass die Landesgartenschau gut für eine nachhaltige Stadtentwicklung sei und zudem noch ein gutes Geschäft ermögliche: "Jeder Besucher lässt Geld in der Stadt. Davon profitieren auch Einzelhandel und Gastronomie", sagte Küsters.

Das sieht der Deutsche Hotel- und Gaststätten (Dehoga) Verband Nordrhein anders. Zwar begrüßt die Dehoga den Vorstoß als gutes Marketinginstrument, die "Stadt und den Kreis über die Grenzen im Land Nordrhein-Westfalen und im Bund bekannter zu machen", doch "direkt profitieren" würden von einer Landesgartenschau Gastronomie und Hotels eher nicht. Bei solchen Großveranstaltungen gebe es eigene Caterer, so dass "von gastronomischen Umsätzen für die Neusser Gaststätten wenig bis gar nichts übrigbleibt", schreibt die Dehoga. "Die Umsätze fließen ab."

Auch die Hotels würden nach Meinung des Verbandes kaum von einer Landesgartenschau profitieren: "Die Hotels werden wenig bis gar nicht von einer ,Übernachtungswelle' überrollt, denn die wenigsten Besucher bleiben zwei oder mehr Tage", schreibt die Dehoga und ergänzt: "Erfahrungen der Kollegen am Niederrhein mit der in den Niederlanden (Venlo, Anmerkung der Redaktion) stattfindenden Floriade zeigen, dass die Erwartungen groß, die Zahlen der Übernachtungsgäste allerdings sehr gering sind."

Als Fazit schreibt der Verband: "Die Dehoga befürwortet eine solche Veranstaltung aus den aufgezeigten Marketinginstrumenten, die direkten wirtschaftlichen Erwartungen sollten allerdings realistisch bleiben."

(NGZ/ac)
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