Neuss Debatte beendet - Sekundarschule startet

Neuss · In der ersten Sekundarschule hat gestern der Unterricht begonnen. Und sie bleibt nicht allein: Die Vorbereitungen für eine weitere laufen.

 Die neuen Schüler der Sekundarschule sandten am ersten Schultag ihre Zukunftswünsche in den Himmel.

Die neuen Schüler der Sekundarschule sandten am ersten Schultag ihre Zukunftswünsche in den Himmel.

Foto: Andreas Woitschützke

Gute Noten, nette Lehrer und die Chance aufs Abitur — diese Wünsche haben die Schüler der Sekundarschule gestern per Ballon in den Himmel geschickt. Für sie war es der erste Schultag, und auch für die Stadt Neuss war es eine Premiere: Die neue Schulform "Sekundarschule" hat ihre Arbeit aufgenommen.

Neuss: Debatte beendet - Sekundarschule startet
Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

"Auf diesen Moment haben wir lange hingearbeitet", sagt die kommissarische Schulleiterin Anja Bentele-Brückner. Sie freut sich vor allem darüber, dass die Klassen- und Mensaräume pünktlich fertig geworden sind.

Gestartet ist die Sekundarschule mit 80 Kindern, die gestern auf drei Klassen verteilt wurden. Sukzessive soll die Schule wachsen, ein neuer Mensa-Anbau ist geplant. Noch teilt sich die Sekundarschule den Platz mit der auslaufenden Hauptschule Gnadentaler Allee. Deren Schüler werden im kommenden Jahr an den Standort Norf wechseln, damit die Sekundarschule weiter wachsen kann.

Zielsetzung der neuen Schulform ist das längere gemeinsame Lernen. "Wir wollen stark bei der Berufsorientierung sein, aber auch auf den Übergang zur Oberstufe vorbereiten", sagt Elmar Welter, der kommissarische stellvertretende Schulleiter. So gelte an der Sekundarschule das Leistungsprinzip bei gleichzeitiger individueller Förderung: Jede Klasse hat zwei Klassenlehrer. "Ziel ist, dass sie möglichst häufig gemeinsam unterrichten", sagt Welter. Die gute Personalausstattung — 16 Lehrer gehören zum Kollegium — ist eines der Markenzeichen der Sekundarschule, ebenso wie die enge Kooperation mit einer weiterführenden Schule, in diesem Fall der Gesamtschule an der Erft. Dorthin können die Jugendlichen nach der zehnten Klasse wechseln, wenn sie das Abitur machen möchten.

Der Ausbau von Kooperationen ist es auch, was für das Leitungsteam der Sekundarschule als nächstes ansteht. "Wir wollen uns fest im Stadtteil verankern, neue Angebote ausbauen, etwa im musischen und sportlichen Bereich", sagt Bentele-Brückner. Ein Förderverein muss gegründet, die Schulpflegschaft aufgebaut werden. Auch an der Verschönerung ihres in die Jahre gekommenen Schulgebäudes, das von der Stadt nun nach und nach saniert wird, wollen sich die Kinder und Lehrer beteiligen — ein Kunstprojekt ist schon in der Planung.

Was ebenfalls noch ansteht, ist die Namensgebung. Denn die nächste Sekundarschule steckt schon mitten in den Vorbereitungen. Im Juni hatte der Rat hatte beschlossen, diese ebenso wie die vierte Gesamtschule baldmöglichst aufzubauen — die Stadt setzt das bereits um. Die für die Sekundarschule verpflichtende Elternbefragung soll bis zum 18. September abgeschlossen sein.

"Wenn diese zwei weiteren Schulen kommen, ist der Umbau unserer Schullandschaft abgeschlossen", sagt Schulausschussvorsitzende Stephanie Wellens (CDU). Sie erwartet ein positives Votum der Eltern zur zweiten Sekundarschule — skeptischer ist da die SPD: "Es hängt vom Elternwillen ab", sagt deren Schulexpertin Gisela Hohlmann. Sie plädiert dafür, das Votum, aber auch das Anmeldeverhalten der Eltern, genau zu beobachten. "Eine fünfte Gesamtschule halte ich nicht für ausgeschlossen", meint sie.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort