Fußgruppe beim Kappessonntagszug in Neuss „De jecke Familisch“ ist wieder beim Kappessonntagszug dabei

Neuss · Jeder Jeck ist anders und sie kommen auf 25 verschiedene: „De jecke Familisch“ vereint mehrere miteinander verwandte oder verschwägerte Familien, Freunde und Nachbarn der Neusser Nordstadt.

 Bestens gelaunt und gut vorbereitet: „De jecke Familisch“, ein Teil der Truppe (oben) und als „Giftzwerge“ (unten). In diesen Jahr gehen sie als Schneewittchen mit ganz sicher mehr als sieben Zwergen.

Bestens gelaunt und gut vorbereitet: „De jecke Familisch“, ein Teil der Truppe (oben) und als „Giftzwerge“ (unten). In diesen Jahr gehen sie als Schneewittchen mit ganz sicher mehr als sieben Zwergen.

Foto: Andreas Woitschützke

Wichtigste Grundlage neben der Begeisterung für den Karneval: Zusammenhalt und Gemeinschaft nicht nur an närrischen Tagen, sondern auch an guten und weniger guten. Seit fünf Jahren geht „De Jecke Familisch“ nun als erwachsene Fußgruppe beim Kappessonntagszug mit, meistens am Ende. Das Motto für 2020: Schneewittchen und die sieben Zwerge. Wobei es deutlich mehr als sieben werden. Und natürlich gibt es auch ein spezielles Schneewittchen: „Wir denken uns immer etwas Besonderes aus“, erklärt Tanja Schmitz.

In die Rolle des Schneewittchens schlüpft nämlich der längste Mann der jecken Großfamilie – Marcus Aschenbroich wird alle überragen und damit ein echter Blickfang werden. „Und die Hexe ist auch ein Mann“, sagt Tanja Schmitz und muss dabei lachen: Karl-Heinz Rangen wird das böse Weibsbild verkörpern. Die anderen verkleiden sich als äußerst farbenfrohe Zwerge: rote Ballerinas und verschiedenfarbige Hosen. „Die Kostüme kaufen wir von der Stange und pimpen sie auf“, erklärt Jule Reder. Jeder habe inzwischen einen umfangreichen Fundus im Keller, von dem nach Möglichkeit etwas wieder verwendet wird. Schließlich waren die närrischen Familienmitglieder schon als Clowns, Kobolde und Giftzwerge unterwegs“, sagt Nicola Rangen.

Ganz wichtig: Warme Thermokleidung, denn schließlich dauert der Zug mindestens drei Stunden. Mit Kreativität und Bastelgeschick wird das Motto umgesetzt. „Meistens beginnen wir im November mit der Mottosuche – jeder darf sich etwas überlegen und drei kommen in die engere Auswahl“, berichtet Jule Reder. Absolutes Muss der Gruppe: Konfetti. Das ist ihr Markenzeichen. Damit werden nicht nur die Zuschauer eifrig beworfen, sondern die Gruppe beglückt sich auch selbst damit: „Oft müssen wir uns schon vor der Haustür ausziehen, damit wir nicht das ganze Konfetti zuhause verteilen“, erzählt Jule Reder augenzwinkernd.Die Vorfreude auf den Zug ist allen Beteiligten deutlich anzumerken: „Nächstes Wochenende füllen wir die Wurfbeutel. Die haben wir mit unserem Namen bedrucken lassen“, sagt Nicole Rangen. In diesem Jahr kommt als Wurfmaterial Fair-Trade-Schokolade zum Einsatz, die die Gruppe beim Facebook-Gewinnspiel des Rhein-Kreises gewonnen hatte. Am Abend vor dem Zug wird der Bagagewagen gepackt und von Miki Milutinovic am Sonntag extra früh zum Aufstellplatz gefahren. „De jecke Familisch“ erreicht den Neusser Markt per Bus, frühstückt dort und legt letzte Hand an Schminke und Frisur. Während des Zuges passt jeder auf jeden auf. Danach sind zwar alle geschafft, aber bester Laune und lassen den Tag bei einem Döner und Kneipenbesuch ausklingen.

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