Neuss Das Wirken von Kling und Köllges in einem Buch

Neuss · Ein Duo, das zwischen Worten, Musik und Show keine Grenze zog: Der Musiker Frank Köllges und der auf der Raketenstation lebende Lyriker Thomas Kling standen gemeinsam bei Lesungen und Performances auf der Bühne, revolutionierten aber Musik und Literatur auch auf ihren einzelnen Wegen. 49 Jahre war Thomas Kling, als er 2005 an Lungenkrebs starb, auch Frank Köllges war krebskrank und starb 2012 mit 59 Jahren in Neuss.

Als Zusammenfassung eines Symposiums im Heinrich-Heine-Institut zu Ehren des Duos ist nun ein Buch erschienen, in dem Geschichten erzählt werden von und über zwei Genies der Literatur und Musik ihrer Zeit.

In dem Band "Duo-Kreationen. Thomas Kling & Frank Köllges, gemeinsam und mit anderen" werden Werke von Kling und Köllges zu zweit, aber auch mit weiteren Künstlern beleuchtet. Köllges war für seine vielfältige Arbeit in unterschiedlichen musikalischen Disziplinen bekannt. Als Solist, Schlagzeuger und Perkussionist arbeitete er in zahlreichen Formationen mit unterschiedlichen Genres zusammen, machte Tourneen mit Ulrich Tukur, Michael Riessler oder Gunter Hampel.

Für den Literaturkritiker Michael Braun war Kling der "zweifellos bedeutendste Dichter seiner Generation". Der Neusser, der zehn Jahre lang bis zu seinem Tod seine Basis auf der Raketenstation hatte, prägte die deutsche Lyrik auf ihrem Weg ins 21. Jahrhundert. Provokant und kritisch war sein Stil, aber auch geschickt im Detail verborgen. Unter anderem haben die Malerin und Ehefrau von Thomas Kling, Ute Langanky, der ebenfalls auf der "Rakete" lebende Komponist Christoph Staude sowie der Musikjournalist Georg Bec zum Band beigetragen. Herausgeber Enno Stahl wohnt im übrigen nur wenige Meter von Klings alter Wirkungsstätte entfernt - mitten in Holzheim.

Info Enno Stahl (Herausgeber): "Duo-Kreationen. Thomas Kling & Frank Köllges, gemeinsam und mit anderen", Edition Virgines, 192 Seiten, 19,50 Euro.

(juz)
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