Neuss Das sind unsere schönsten Martinslieder

Neuss · Die Fackeln sind gebastelt und hängen in den Gruppenräumen. Jetzt müssen nur noch die Lieder geübt werden, dann kann der Martinstag kommen. Die Kinder des Maria-Goretti-Familienzentrums warten schon ungeduldig.

Die Fackeln sind gebastelt und hängen in den Gruppenräumen. Jetzt müssen nur noch die Lieder geübt werden, dann kann der Martinstag kommen. Die Kinder des Maria-Goretti-Familienzentrums warten schon ungeduldig.

In diesem Jahr gab's für die Suche nach Fackelthemen im Maria-Goretti-Familienzentrum eine ganz einfache Lösung. Denn jede der vier Gruppen ist nach einem Tier benannt — und so hängen jetzt lauter Frösche, Igel, Mäuse und Bären in den Räumen, allerdings in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Und das hat einen guten Grund: Denn je älter die Kinder sind, desto aufwändiger ist natürlich die Laterne. Darauf legen die Vorschulkinder großen Wert.

Auch die Liedertexte, die nun tagtäglich geübt werden, haben sie schon gut im Kopf. Für sie ist das ja auch nichts Neues mehr. Die meisten sind schon zum dritten oder gar vierten Mal dabei. "Durch die Straßen auf und nieder leuchten die Laternen wieder" ist das Lieblingslied von Maya (6) aus der Igelgruppe. Davon kennt sie alle drei Strophen auswendig und ist beim Probesingen voll konzentriert bei der Sache.

Dzamel (6) mag das St. Martinslied sehr, besonders die Zeile "ritt durch Schnee und Wind, sein Ross, das trug ihn fort geschwind". Die Martinsgeschichte kennen die Jungen und Mädchen, einige werden sie sogar am 11. November nach dem Umzug in der Marienkirche aufführen. Teilen ist auch für die Zwei- bis Sechsjährigen der Einrichtung ein Thema. Teilen müssen sie täglich die Spielsachen, allerdings nicht durchteilen, wie der heilige Martin seinen Mantel.

Nico (5) jedoch teilt auch die Winterjacke mit seinem Bruder — die beiden tragen sie jedoch nacheinander. Dass Teilen nicht immer einfach ist, wissen alle. Besonders dann, wenn man von seinen Lieblingssüßigkeiten, die man sich auch noch vom Taschengeld gekauft hat, einiges abgeben soll. Geteilt werden am Sonntag nach der Messe auch einige große Weckmänner. Jeder darf ein Stück naschen. "Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir" singt Lia am liebsten, und die Fünfjährige freut sich auf den Umzug. "Das sieht so schön aus, wenn es dunkel ist und alle Fackeln leuchten", sagt sie. Auch das große knisternde Martinsfeuer erwarten die Kinder mit Spannung. "Am Montag", sagt Leiterin Beate Koenemann, "machen wir dann noch ein Martins-Frühstück."

Um 17.15 Uhr setzt sich der Zug am kommenden Sonntag mit 90 Kindern auf der Kapitelstraße in Bewegung. Wegen Straßenbauarbeiten ist der Weg bis zur Marienkirche ein verkürzter. Begleitet wird die große Gruppe von Musikern des Tambourkorps "In Treue fest" — und um deren lauten Töne auch etwas entgegensetzen zu können, wird bis Sonntag fleißig weiter geübt: Laterne, Laterne, Ich geh mit meiner Laterne, St. Martin, Durch die Straßen und Abends, wenn es dunkel wird...

(NGZ/url)
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