Neuss Das neue Edith-Stein-Haus öffnet Montag

Neuss · Die katholische Familien- und Erwachsenenbildung hat in Neuss ein neues Zentrum. Knapp sechs Millionen Euro investierten das Erzbistum und der Trägerverein in ein modernes Gebäude für Bildung, Begegnung und offenen Dialog.

 Fenster dominieren die Außenansicht des neuen Edith-Stein-Hauses an der Schwannstraße, Ecke Adolf-Flecken-Straße.

Fenster dominieren die Außenansicht des neuen Edith-Stein-Hauses an der Schwannstraße, Ecke Adolf-Flecken-Straße.

Foto: Woitschützke Andreas

Übers Jahr werden 4000 Gäste erwartet. Die ersten kommen am Montag. Um 9 Uhr öffnet das neue Edith-Stein-Haus an der Schwannstraße, Ecke Adolf-Flecken-Straße, erstmals seine Türen. Damit bezieht die katholische Familien- und Erwachsenenbildung in Neuss ein neues Zentrum an einem von zwei alten Standorten. "Endlich haben wir ein Team unter einem Dach", sagt Joachim Braun, Leiter des Bildungswerkes. Der zweite Standort, das Willi-Graf-Haus an der Venloer Straße, wurde aufgegeben, die Immobilie an die Diakonie verkauft. Die NGZ hatte gestern Gelegenheit, sich das neue Gebäude anzusehen.

 Im "Raum der Stille" steht dieses Anatol-Kreuz. Gaby Becker lädt ab Montag zur "Schnupperwoche" ein. Im "Raum der Stille" steht dieses Anatol-Kreuz. Gaby Becker lädt ab Montag zur "Schnupperwoche" ein.

Im "Raum der Stille" steht dieses Anatol-Kreuz. Gaby Becker lädt ab Montag zur "Schnupperwoche" ein. Im "Raum der Stille" steht dieses Anatol-Kreuz. Gaby Becker lädt ab Montag zur "Schnupperwoche" ein.

Foto: Ludger Baten

Ausgangslage Die öffentliche Hand hat sich, so Braun, nahezu komplett aus der Förderung zurückgezogen. Neben dem Erzbistum Köln übernahmen ursprünglich auch das Land NRW und die Stadt Neuss jeweils ein Drittel der Kosten. Gleichzeitig stieg der Investitionsbedarf für Instandsetzung und Modernisierung. Neben den wirtschaftlichen forderten auch programmatische Überlegungen ein neues Konzept, um den Anforderungen der Arbeit für und mit den verschiedenen Zielgruppen gerecht zu werden.

 Renate Niemiec richtet eine "Sandküche" für Kinder ein. Dieser Schriftzug erinnert an die Namenspatronin

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Foto: Ludger Baten

Lösung Konzentration der Bildungsarbeit an einem einzigen innerstädtischen Standort. Das 1964 errichtete Gebäude wurde abgerissen und das neue Edith-Stein-Haus, das größer und höher - fünf statt bisher vier Etagen - als sein Vorgänger ist, in 14 Monaten Bauzeit fertig.

 Freude über den Neubau; v. l.: Bruno Braun, Joachim Braun, Manuela Schlichting und Helmut Spiegel.

Freude über den Neubau; v. l.: Bruno Braun, Joachim Braun, Manuela Schlichting und Helmut Spiegel.

Foto: Woi
 Das neue Edith-Stein-Haus mit seinen vielen Fenstern öffnet neue Blicke auf die Silhouette der Stadt.

Das neue Edith-Stein-Haus mit seinen vielen Fenstern öffnet neue Blicke auf die Silhouette der Stadt.

Foto: l. Baten

Finanzen Das gesamte Projekt kostet nach Angaben des Bauherrn, der "Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung Neuss", 5,9 Millionen Euro; von denen 5,3 Millionen brutto für den Neubau benötigt wurden. Das Erzbistum trägt zwei Drittel der Investitionssumme. Ein Drittel steuert der Trägerverein bei, der den Erlös aus dem Verkauf des Willi-Graf-Hauses zur Refinanzierung heranzog. Architektur Die Vorplanung hatte Ulrich Kluth aus Neuss übernommen. Nach dessen Tod führte der Düsseldorfer Bruno Braun die Arbeit fort: "Das Haus protzt nicht, aber es setzt einen städtebaulichen Akzent. Wer es betritt, spürt die Atmosphäre, die der Bau ausstrahlt." Helle Räume geben großartige Blicke auf die Stadtsilhouette inklusive Quirinuskirche frei, können aber auch von außen eingesehen werden. Die Botschaft, so Braun, laute: "Du bist willkommen. Unabhängig von Nationalität und Religion." Raumkonzept Es wurde, so sagt Joachim Braun, kein Haus geplant, sondern ein pädagogischer Ansatz für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre erarbeitet und dafür ein Gebäude geschaffen. Großzügige Seminarräume gehören ebenso dazu wie die Möglichkeit, in Kleingruppen zu arbeiten, oder sich bei Bedarf zurückzuziehen. Von 9 bis 22 Uhr wird im Foyer der Info-Punkt besetzt sein, wo "unsere Gäste von qualifiziertem Personal empfangen werden".

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