Neuss Das "Lukas" wird 100 Jahre alt

Neuss · 100 000 Patienten jährlich, 1300 Mitarbeiter, 512 Betten, 130 Millionen Euro Umsatz – das Lukaskrankenhaus ist eine Säule der medizinischen Versorgung in Neuss. Zum Jubiläum präsentiert sich das Haus rundum erneuert.

 Vize-Bürgermeister Thomas Nickel ist Vorsitzender des Verwaltungsrates am Lukaskrankenhaus, das am 10. Juli einen Tag der offenen Tür anbietet.

Vize-Bürgermeister Thomas Nickel ist Vorsitzender des Verwaltungsrates am Lukaskrankenhaus, das am 10. Juli einen Tag der offenen Tür anbietet.

Foto: Woi

Als die Augustinerinnen 1911 mit ihrem Krankenhaus an die Preußenstraße zogen, lag der Gebäudekomplex noch vor der Stadt. Die Standortwahl war klug, denn längst haben die Wohnquartiere das Haus in ihre Mitte genommen – ein Bild mit hoher Symbolkraft: Das "Lukas" ist heute kreisweit als einziges Schwerpunkt-Krankenhaus der größte und stärkste medizinische Versorger in der Stadt. Jährlich werden dort 100 000 Patienten behandelt, davon 25 000 stationär. Das stolze Jubiläum "100 Jahre Lukaskrankenhaus an der Preußenstraße" wird gleich zweifach gefeiert: Am Sonntag, 3. Juli, mit einem Konzert der Deutschen Kammerakademie Neuss für geladene Gäste im Zeughaus; am 10. Juli mit einem "Tag der offenen Tür" im "Lukas".

Die Wurzeln des Krankenhauses reichen bis in das Jahr 1320 zurück. "Geschichte und Gegenwart" hatte der Korschenbroicher Historiker Christian Frommert 2005 in einem Buch über diese Neusser Institution aufgearbeitet. Heute ist das "Lukas" eines der spannendsten Unternehmen in Neuss. Die Zahlen beeindrucken: 1300 Mitarbeiter, darunter 130 Ärzte, erwirtschaften einen Jahresumsatz von 130 Millionen Euro und seit Jahren schwarze Zahlen in dem 512-Betten-Haus. "Wir zahlen unserem Eigentümer keine Dividende", sagt Geschäftsführer Sigurd Rüsken (63), "alles Geld fließt in den Betrieb zurück." Und das in einer einer stolzen Größenordnung: Seit die Stadt Neuss das Krankenhaus 1987 vom Orden der Neusser Augustinerinnen übernahm und in die Rechtsform einer GmbH gab, wurden 200 Millionen Euro investiert; 60 Prozent finanzierte das Haus eigenständig, 40 Prozent steuerte das Land bei. Dabei flossen 60 Prozent der Mittel in die Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des Gebäudekomplexes; 40 Prozent in modernes Gerät. "Wir wollen immer die besten Chefärzte holen", sagt Verwaltungsratsvorsitzender Thomas Nickel (63), "und wer auf Höhe von Medizin und Forschung ist, erwartet auch eine technische Ausstattung mit neuester Technologie." So hat das "Lukas" 9,2 Millionen Euro in den Aufbau der Radiologie und der Nuklearmedizin gesteckt.

Dabei wandelt sich das Krankenhaus zum kommunalen Sozialkonzern. Die "Tochter" Rheintor-Klinik an der Hafenstraße blüht, das "Töchterchen" Herz-Jesu-Heim kommt ebenso bald hinzu wie drei Kindergärten. Nickel: "Das Lukaskrankenhaus ist gut aufgestellt."

(NGZ)
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