Fotos Das ist die Raketenstation im Kunst- und Kulturraum Hombroich
Mit dem Kauf der ehemaligen Nato-Basis gegenüber von der Museumsinsel Hombroich vor bald 20 Jahren wurde in Holzheim ein Kulturarealgeschaffen, das vermutlich weltweit einmalig ist. Dort arbeiten Künstler und Wissenschaftler, bleibt die Entwicklung ständig im Fluss.Das Foto zeigt den Blick auf die Raketenstation vom Kruse/Nishikawa-Atelier mit dem noch nicht fertiggestellten "Haus der Musiker" (l.), der Skulptur "Zwischenraum" von Oliver Kruse (r.) und dem (Wach-)Turm.
2008 wurde das Haus für Musiker nach den Plänen von Raimund Abraham fertiggestellt. Seit Ein Rundbau, der auf der einen Seite in die Erde zu sinken scheint und in dessen Dach ein Dreieck geschnitten ist. Von außen sieht es ziemlich fertig aus, aber zu mehr hat das Geld damals nicht gereicht – zurzeit setzt die Stiftung Insel Hombroich alles daran, die Finanzierung für den Innenausbau bis Ende 2011 abzusichern.
Wo einst Raketen gelagert wurde,haben heute zwei Hombroich-Künstler der ersten Stunde ihre Ateliers:Oliver Kruse und KatsuhitoNishikawa. Die überdimensionalenÖffnungen des Lagers wurden mitgroßen Glasfronten versehen. Aufdem großen freien Platz vor demAteliergebäude liegen Skulpturender beiden Künstler. Die Umwidmungder Halle ist typisch für dieRaketenstation. So hat im ehemaligenBefehlsstand die Malerin UteLanganky ihr Atelier, hat ThomasKling gedichtet.
Der Fontana-Pavillon ist einer vonVieren, die Erwin Heerich für dieRaketenstation entworfen hat. Erist der erste Neubau dort und wurdeals Meditationsraum angelegt. Inseiner Form stellt es ein asymmetrischesKreuz dar, im Innenraumsteht eine Basaltplastik, die Heerichursprünglich für einen Kirchenaltarentworfen hatte. Der Name geht aufden italienischen Künstler LucioFontana zurück, dessen Relief„Sonne“ Karl-Heinrich Müllerschon früh für seine Sammlung erworbenhatte.
Ursprünglich hätte das Archiv- undSeminargebäude von Erwin Heerichdas Wohnhaus für Hombroich-Gründer Karl-Heinrich Müller mitAufzug und Dachterrasse sein sollen.Als diese Idee verworfen wurde,wurden in dem dreigeschossigenQuader Wohn- und Arbeitsräumefür Künstler zum kurzzeitigen Aufenthalteingerichtet. Im Erdgeschossist ein großer Teil des Archivsder Stiftung Insel Hombroichuntergebracht. Heute wird es vor allemvom Lyriker Oswald Egger zumWohnen und Arbeiten genutzt.
Das Haus für Biophysik wurde alsGebäude konzipiert, in dem internationaleWissenschaftler forschen,aber auch Vorträge haltenund Tagungen machen sollten. Sowar es anfangs der Sitz des InternationalenInstituts für Biophysik(IIB) des Physikers Professor Fritz-Albert Popp, der später in ein kleineresGebäude umzog (das heutewiederum zu Ateliers und Café umgebautwird). Von 2004 bis 2007 residiertedort der Club of Budapest;heute ist die Verwaltung der LangenFoundation dort untergebracht.
Das Kloster, das seinen Namen voneinem schon 1996 geplanten Bauprojektvon Claudio Silvestrin unterdiesem Namen hat, ist im Gegensatzzu den anderen Bauten von ErwinHeerich kein Monolith, sondernbesteht aus mehreren Baukörpern,die mit ihren Außenmauerneine begrünte Hofanlage mit einemgroßen Baum umschließen. Realisiertwurde es von Heerichs SohnMartin. Das Kloster dient als Unterkunftfür Künstlerstipendiaten, hateine große Küche sowie einen Gemeinschaftsraum.
Die Langen Foundation ist ein Paradebeispielfür die Art, wie Hombroich-Pläne verwirklicht wurden. 25 Jahre lagder Plan des japanischen StararchitektenTadao Ando für das Ausstellungshausin der Schublade; mit der MeerbuscherSammlerin Marianne Langen fandsich dann 2003 die Bauherrin. Sie gründetefür die Sammlung (Klassische Moderneund aus Japan), die sie mit ihremMann Viktor zusammengetragen hatte,eine Stiftung. Das Haus wurde 2004 eröffnetund gehört längst zu den renommiertenMuseen im Rheinland.
Tor und Wachhäuschen stehenimmer noch, aber erstes ist zumeist offenund zweites nicht besetzt. Am Eingangzur Raketenstation hat sich vielleichtnoch das wenigste geändert –wenn man davon absieht, dass sich hinterdem Wall auf der linken Seite die LangenFoundation duckt.
Die Baracke war zuletzt das Labor des Internationale Institute of Biophysik (IIB) von Professer Popp; nach dessen Auszug werden die Räume umgebaut. Ein Teil des Gebäudes wird zu Atelierräumen, die wieder mehr Künstlerstipendiaten nach Hombroich holen sollen. Im rechten Bereich der ehemaligen Baracke wird ein Café eingerichtet, das die Künstlerverpflegung übernimmt, aber auch jedem Spaziergänger offensteht.
Das Thomas-Kling-Archiv und Atelier von Ute Langangky.
"Das böhmische Dorf" ist ein Verlag von Oswald Egger.
Eines der Gastateliers.
Begehbare Skulptur von Katsuhito Nishikawa.
Das "one-man house" wird von Kunst- und Literatur-Stipendiaten genutzt.
Siza-Pavillon - Forum für räumliches Denken.
Das Field Institute - ein Ausstellungraum.
Die "Tafelrunde" ist eine Skulptur von Katsuhito Nishikawa.
Turm: Eine Skulptur von Erwin Heerich.
Wahrzeichen: der alte Wachturm der Raketenstation.
"Begiari" ist eine Beton-Skulptur von Eduardo Chillida.
"Die Kapellen" von Per Kirkeby liegen ein paar Meter entfernt am Berger Weg.
Auch das Feld-Haus liegt am Berger Weg. Es ist eine Dependance des Clemens-Sels-Museums.
Das Literatur-Archiv von Volker Kahmen liegt ebenfalls dort. Weil alle drei Gebäude von Kirkeby entworfen wurden, heißt das Areal Kirkeby-Feld.
domus aurea ist ein Gebäude in Lehm-Massivbauweise mit blattvergoldeter Innendecke von Bildhauer Dietmar Hofmann.
Der Klostergarten...
...mit seiner Pflanzenvielfalt.
Klicken Sie zum Vergrößern auf die Grafik!Die Langen Foundation und die Raketenstation (frei zugänglich) sind täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten Siza-Pavillon: 1. April bis 31. Oktober täglich 13-18 Uhr, 1. November bis 31. März dienstags, samstags und sonntags So 12-17 Uhr. Eintrittspreis:drei Euro.Weitere Informationen gibt es unter www.inselhombroich.de