Neuss Das erste eigene Stück der neuen Bürgerbühne am Landestheater

Neuss · Menschen aller Altersschichten haben sich seit September 2016 einmal pro Woche getroffen, um unter dem Oberbegriff "Bürgerbühne Neuss" ein knappes Jahr ein eigenes Theaterstück zu entwickeln. Zusammengebracht hat sie das RLT in Zusammenarbeit mit dem Off-Theater NRW. In den ersten Monaten stellte das Off-Theater eine Probebühne zur Verfügung, in den letzten Tagen vor der Premiere ging es dann ins RLT-Studio, um unter professionellen Theaterbedingungen inklusive dramaturgischer Betreuung zu probieren.

 Auch Sarah Quarshie Agblom sucht "Ein Stück Gerechtigkeit".

Auch Sarah Quarshie Agblom sucht "Ein Stück Gerechtigkeit".

Foto: L. Schulz

Theaterpädagogin Theresa Sokolowski, die seit dem vergangenen Jahr Projekte für das RLT im Bereich sozialer und pädagogischer Theaterarbeit leitet, formte aus einem ganz unterschiedlichen Spektrum an Menschen mit und ohne Theatererfahrung rund ein Dutzend Darsteller, die sich die Themen des Stücks selbst erarbeiteten. "Die Geschichten liegen auf der Straße", betont Intendantin Bettina Jahnke die Vorgehensweise. Denn das Prinzip der Bürgerbühne liegt irgendwo zwischen einem Kursus in Theaterpraxis, dem gemeinsamen Probieren unter professioneller Anleitung und einer Art Theatertherapie, die sich auch um die Befindlichkeiten der einzelnen Mitglieder kümmert.

Dass sich der Inhalt des gut einstündigen "Ein Stück Gerechtigkeit" dann aus aktuellen, szenisch transformierten Themen über die brennenden gesellschaftlichen Fragen und nicht zuletzt aus den Biografien der Darsteller zusammensetzte, macht das Theater der Bürgerbühne zum authentischen Spiegel der Stadt Neuss im Frühjahr 2016.

Der Rahmen des Tanzcafés, in dem sich die zwölf Spieler versammeln, bildet den Ausgangspunkt für eine Collage, bei der jeder Darsteller einmal im Rampenlicht steht. Dreimal innerhalb einer Woche wurde "Ein Stück Gerechtigkeit" im Studio des Rheinischen Landestheaters aufgeführt. Es wirkten mit Martin Beck, Antje Bitta, Doris Feldhusen, Andreas Gorgs, Ilse Marie Harley, Georg Hoeren, Gisela Junker, Sarah Quarshie Agblom, Eva Riddermann, Anne Risse und Frederik Schwickert.

(NGZ)
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