Corona im Rhein-Kreis Neuss Landrat fordert 2G-Regel – Lage in Kliniken angespannt

Rhein-Kreis · Hans-Jürgen Petrauschke will schärfere Regeln im Kampf gegen Corona. In den Krankenhäusern ist die Lage angesichts steigendes Corona-Zahlen angespannt. So mussten im „Lukas“ am Montag einige geplante Operationen verschoben werden.

Um die Welle der Corona-Neuinfektionen zu brechen, spricht sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke für die Einführung der 2G-Regel aus. Das bedeutet: Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen sollen künftig nur noch für vollständig Geimpfte und Genesene zugänglich sein. Ausnahmen solle es für Menschen geben, die sich aufgrund ihres Alters oder gesundheitlichen Zustandes nicht impfen lassen können.

 Hans-Jürgen Petrauschke fordert einheitliche Regeln.

Hans-Jürgen Petrauschke fordert einheitliche Regeln.

Foto: PSB/SVEN VUELLERS FOTOGRAFIE

Petrauschke appelliert an die Verantwortlichen im Bund, sich für eine solche bundesweit einheitliche Regelung einzusetzen. „Die aktuelle Impfquote ist nicht ausreichend, um die Pandemie einzudämmen. Dabei merken wir, dass insbesondere Ungeimpfte immer wieder viele andere anstecken“, begründet Petrauschke seine Forderung.

Auch schwere Verläufe seien vor allem bei nicht vollständig Geimpften zu verzeichnen. „Wir werden Corona nur in den Griff bekommen, wenn sich möglichst viele Menschen solidarisch zeigen und impfen lassen. Wer hierbei nicht selber Solidarität gegenüber gefährdeten Menschen zeigt, kann auch nicht erwarten, dass es für ihn die gleichen Lockerungen bei den Regeln gibt, wie für Geimpfte und Genese“, meint der Landrat.

Insbesondere für diejenigen, die regelmäßigen Kontakt zu kranken und pflegebedürftigen Menschen haben, fordert Petrauschke zudem eine Impfpflicht: „Wer andere pflegt, sollte diese nicht wissentlich dem Risiko einer Infektion aussetzen, sondern die ihm anvertrauten Menschen durch eine Impfung schützen.“ Ungeimpfte würden sich deutlich häufiger mit dem Coronavirus infizieren und seien dann auch häufiger infektiös als Geimpfte. „Zur Verantwortung gegenüber den einem anvertrauten Personen gehört auch, sie vor Gefahren zu schützen. Und dazu trägt eine milliardenfach erprobte Corona-Schutzimpfung bei“, teilt Petrauschke mit.

In den Krankenhäusern im Rhein-Kreis Neuss ist die Lage angesichts der steigenden Corona-Zahlen angespannt. Zwar sind noch keine Schritte wie in Düsseldorf – dort hatte sich das Uniklinikum am Sonntag von der Aufnahme stationärer Intensivpatienten abgemeldet – erforderlich. Allerdings gilt: Auf den Stationen ist es voll, Corona komme noch hinzu. „Das gilt an allen Standorten des Rheinland-Klinikums“, sagt Sprecherin Ulla Dahmen. Erste Konsequenzen gibt es bereits: Am Montag fiel am Lukaskrankenhaus die Entscheidung, eine Handvoll geplanter Operationen zunächst zu verschieben.

Auch im Johanna-Etienne-Krankenhaus verfolgt man die Entwicklung mit Sorge. Schritte wie in Düsseldorf seien allerdings momentan nicht vonnöten. Diese hätten momentan auch keine Auswirkungen auf das Haus. „Innerhalb der Melderegister wird die Lage kontinuierlich geprüft und Patienten werden bei Bedarf auch außerhalb der Stadtgrenzen in Kliniken verlegt“, erklärt Geschäftsführer Paul Kudlich. „Wir spüren derzeit im Allgemeinen ein steigendes Patientenaufkommen im Johanna-Etienne-Krankenhaus bei einer bislang stabilen Situation.“

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