Corona im Rhein-Kreis Neuss Eltern fordern Info-Abend zu Impfungen

Neuss · Die Schüler-Impfungen sind ein großes Thema unter Eltern – vor allem mit Blick auf die bald erwartete Zulassung eines Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige. Eltern haben daher einen Info-Abend angeregt. Der Kreis bereitet ihn nun vor.

 Bei einer Diskussionsrunde zum Thema „Pandemie und Schule“ ging es unter anderem um Fragen zu Impfungen von Kindern und Jugendlichen.

Bei einer Diskussionsrunde zum Thema „Pandemie und Schule“ ging es unter anderem um Fragen zu Impfungen von Kindern und Jugendlichen.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Im Kreishaus wird derzeit an einer Info-Veranstaltung zum Thema Schüler-Impfungen gearbeitet. Damit reagiert der Kreis auf eine Forderung des Stadtelternrats. Eltern hatten einen entsprechenden Wunsch am Mittwochabend bei einer Diskussion zum Thema „Pandemie und Schule“ mit Kreisdirektor Dirk Brügge geäußert, zu der der Stadtelternrat eingeladen hatte. Das Gremium setzt sich aus Vertretern der Schulpflegschaften aller städtischen Neusser Schulen zusammen. Der Kreis stellte den Raum für die Veranstaltung, an der auch Schulleiter teilnahmen, zur Verfügung. Dirk Jansen, Vorsitzender des Stadtelternrats, betont, dass das Gremium den Vorschlag aus der Elternschaft unterstützt. „Da besteht Bedarf.“

Zum Auftakt der Veranstaltung hatte Dirk Brügge ein leidenschaftliches Plädoyer für Impfungen gehalten. „Ich habe deutlich gemacht, wie wichtig Impfungen zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen sind – und um die Corona-Situation in den Griff zu bekommen.“

Brügge betont, dass die Corona-Lage ernst sei und appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen. „Es gilt natürlich: Niemand ist daran gehindert, sich mehr zu schützen, als es der Staat vorschreibt“, sagt er. Als Beispiel nennt er das Tragen einer medizinischen Maske nicht nur dort, wo es zwingend vorgegeben ist. Die steigenden Inzidenzwerte bereiten ihm merklich Sorgen.

Aber Eigenverantwortung beginnt mit Aufklärung. Der Kreis sieht einen Impf-Infoabend als Beitrag hierzu. Doch wie soll eine solche Veranstaltung für Eltern angesichts der steigenden Corona-Zahlen aussehen? In einer vollen Aula wird sie derzeit vermutlich aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht stattfinden können. „Wir werden eine digitale Veranstaltung anbieten, bei der ein Mediziner über die Impfungen aufklärt und Fragen beantwortet“, sagt Brügge. Die Planung für den Info-Abend habe begonnen, die Vorbereitungen laufen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Gut möglich sei, dass dem offenen Info-Abend weitere folgen, möglicherweise auch für einzelne Schulen. „Wir müssen schauen, welches Prozedere am besten passt und wie groß die Nachfrage ist“, erklärt Brügge.

Zunächst ist ein solcher Info-Abend für Eltern von Schülern ab zwölf Jahre vorgesehen. Denn für die jüngeren Jahrgänge ist bislang in Deutschland kein Impfstoff zugelassen. Das könnte sich aber noch vor Weihnachten ändern. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass ein Corona-Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren bis dahin verfügbar sein könnte. Eine mögliche Zulassung für diese Altersgruppe könne für den Impfstoff von Biontech/Pfizer noch im November erwartet werden. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervor. Sobald es eine Zulassung gibt, soll es laut Brügge auch einen Info-Abend zu Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren geben.

Die Frage ist jedoch, wie hoch die Impfbereitschaft ist, gerade bei den jüngeren Jahrgängen unter einem Alter von zwölf Jahren. Dirk Jansen weiß aus Gesprächen mit zahlreichen Eltern, dass große Unsicherheit herrscht, gerade mit Blick auf die Altersklasse der Fünf- bis Elfjährigen. „Auch deshalb wurde der Wunsch nach einem solchen Info-Abend, bei dem persönliche Fragen beantwortet wurden, ja formuliert“, sagt er. Die Eltern hoffen nun auf eine baldige Umsetzung. Denn die Sorge um die Gesundheit der Kinder ist groß.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort