Corona und Arbeitsmarkt im Rhein-Kreis Neuss Kurzarbeit sichert Jobs im Kreis

Rhein-Kreis · Die Corona-Pandemie als Taktgeber: Die Agentur für Arbeit hat jetzt ihre Bilanz für 2020 vorgelegt und blickt gleichzeitig auf das Jahr 2021.

 Angela Schoofs ist Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständigen Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Angela Schoofs ist Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständigen Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Das Signal ist deutlich. „Mut machen“, sagt Angela Schoofs. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständigen Agentur für Arbeit Mönchengladbach hat am Dienstag nicht nur eine – noch nicht ganz abgeschlossene – Bilanz für 2020 gezogen, sondern auch auf 2021 geblickt. Nicht ganz abgeschlossen deshalb, weil zum Beispiel die Zahlen der realisierten Kurzarbeit noch nicht gänzlich vorliegen, die Kurzarbeit aber ein wichtiges Instrument ist, um Arbeitsplätze erhalten zu können. Und „Mut machen“ deshalb, weil es in 2021 auch darum gehe, den Menschen „Zukunftswege zu eröffnen“. Da geht es dann unter anderem um Weiterbildung und Qualifizierung.

Ende Dezember 2020 waren im Rhein-Kreis 14.512 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist zwar deutlich mehr als im Vorjahr (11.823). Aber es sind 80 Arbeitslose weniger als im November. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont mit Blick darauf, der Kreis und seine Wirtschaft seien auf dem richtigen Weg, um aus dem Tal der Corona-Pandemie zu kommen.

Bis auf einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im März und April registrierte die Agentur für Arbeit einen saisontypischen Verlauf – wenn auch auf höherem Niveau. Unklar ist, wie sich der Lockdown und der weitere Corona-Verlauf auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. Zudem wirkt die Kurzarbeit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen entgegen. Die Anzahl der Unternehmen im Rhein-Kreis, die Kurzarbeit angemeldet haben, ist ab März (534) zwar kontinuierlich gestiegen (Dezember 2020: 5199). Aber wie viele der laut vorläufigen Zahlen aktuell potenziell von Kurzarbeit betroffenen Menschen (54.941) tatsächlich in Kurzarbeit sind, wird sich statistisch erst Mitte 2021 zeigen. Denn die endgültigen Daten werden erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten veröffentlicht. Ein Beispiel: Im Juni 2020 hatten im Rhein-Kreis 4341 Unternehmen für 45.164 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet. Tatsächlich in Kurzarbeit gingen 2116 Betriebe mit 18.044 Beschäftigten.

Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote im Kreis 5,9 Prozent (November 2020: 6,0 Prozent, Dezember 2019: 4,9 Prozent). In der Geschäftsstelle Neuss – dazu zählen Neuss, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch – sank sie im Vergleich zum November um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent (Dezember 2019: 5,3 Prozent). In der Geschäftsstelle Dormagen stagnierte die Arbeitslosenquote im Dezember 2020 bei 5,6 Prozent (Dezember 2019: 4,2 Prozent). In der Geschäftsstelle Grevenbroich – dazu zählen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen – stagnierte die Arbeitslosenquote im Dezember 2020 bei 5,1 Prozent (Dezember 2019: 4,3 Prozent).

Die Agentur für Arbeit geht finanziell gerüstet in die Zukunft: Das Weiterbildungs- und Qualifizierungsbudget wurde im Vergleich zu 2020 um 14,5 Prozent auf rund 24,4 Millionen Euro aufgestockt.

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