72 Verdachtsfälle Corona-Diagnose-Zentrum Neuss soll Mittwoch starten

Neuss · Die zentrale Einrichtung in Neuss soll bald seinen Betrieb aufnehmen. Die Verwaltung hält einen Beginn am Mittwoch für denkbar. Vorher müssten aber noch die personelle Besetzung geklärt und das Verfahren zur Terminvergabe abgestimmt werden.

 Eine Krankenschwester hält einen Abstrich in der Hand. (Symbolbild)

Eine Krankenschwester hält einen Abstrich in der Hand. (Symbolbild)

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Das „Test-Center-Corona“ (TCC) als zentrale Beratungs- und Diagnoseeinrichtung in Neuss soll seinen Betrieb aufnehmen, sobald die dafür vorgesehene Container-Anlage am Nordparkbad her- beziehungsweise eingerichtet ist. Das berichtete am Freitag Peter Fischer, Pressesprecher der Stadt. Die Verwaltung halte einen Betriebsbeginn am Mittwoch für denkbar, allerdings müssten noch die personelle Besetzung geklärt und das Verfahren zur Terminvergabe abgestimmt werden. Auch technische Details seien noch zu regeln.

Von Entspannung kann auch noch keine Rede sein. Seit Donnerstag musste zwar keine Einrichtung mehr geschlossen werden, doch die Zahl der Corona-Verdachtsfälle stieg weiter auf 72. Einziger Lichtblick: Als krank, weil mit dem hoch ansteckenden Virus infiziert, gilt nach wie vor nur ein 49-jähriger Norfer. Eine leichte Entspannung zeichnet sich in Bezug auf die geschlossenen Einrichtungen ab. Die Norfer Andreas-Grundschule und die Kita am Lessingplatz bleiben zwar bis zum 17. März zu, doch in der Kita Weberstraße 88 und der Großtagespflege „Villa Bambini“ soll am Montag der Betrieb wieder starten. „Es sei denn“, so Fischer, „eines der Kinder zeigt Symptome, die auf die Corona-Erkrankung hindeuten“. Ansonsten läuft die Schließungsverfügung am Sonntag aus.

Die Zahl der Verdachtsfälle verteilt sich nach Angaben des Kreises aktuell wie folgt. Neuss: 20; Grevenbroich: 25, Meerbusch: 9; Kaarst: 8; Dormagen: 4; Jüchen: 3; Korschenbroich: 2; Rommerskirchen: 1.

Nach Dormagen und Neuss hat sich am Freitag auch Grevenbroich entschlossen, ein Diagnose-Zentrum einzurichten. Aus Sicht der Patienten sei das zu begrüßen, erklärt Rainer Thiel. Doch von einem einheitlichen Vorgehen könne man nicht sprechen, so der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag. Er erwarte, dass sich der Kreis nicht auf das Engagement der Kommunen und der Ärzteschaft verlässt, sondern koordinierend tätig wird und Strukturen aufbaut, die eine Diagnostik in der Fläche ermöglichen: „Der Kreis steht in der Verantwortung. Die muss er wahrnehmen.“

Derweil bemüht sich die CDU im Kreis, dem Landrat beizuspringen. Der ruppige Ton und die vehementen Forderungen aus Kreisen der Politik seien absolut unangebracht, sagt der Fraktionsvorsitzende Dieter Welsink. Die CDU unterstütze die „hervorragende Arbeit der Verwaltung bei der Koordination dieser Ausnahmesituation“.

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