Neuss Clown Jamie – mit acht schon Manegenprofi

Neuss · Zirkus-Kind Jamie stand schon mit drei Jahren in der Manege und brachte Zuschauer zum Lachen. Mit acht Jahren ist er fast ein alter Hase

 Im Familienunternehmen "Circus Traber" arbeiten alle mit. Jamie Traber tritt gemeinsam mit seinem Cousin als Clown und Spaßmacher auf.

Im Familienunternehmen "Circus Traber" arbeiten alle mit. Jamie Traber tritt gemeinsam mit seinem Cousin als Clown und Spaßmacher auf.

Foto: A. Woitschützke

"Circus Traber" ist ein echtes Familienunternehmen. 25 Personen haben derzeit auf dem Further Schützenplatz ihre Wohnwagen aufgestellt, und das bunte Zelt steht auch schon wieder. Einer der jüngsten Sprosse der Traber Familie ist der achtjährige Jamie. Zusammen mit seinem Cousin Timi schlüpft er in das Clownskostüm und zaubert ein Lachen in die Gesichter der Zuschauer.

Jamie hat eindeutig das Zirkus- Gen der Eltern mitbekommen. Für ihn ist es ganz einfach: Wenn der Vorhang auf geht, ist er in seinem Element. "Man muss halt viel vorher üben," erklärt der Nachwuchsclown, der ohne Maske und Kostüm fast ein wenig schüchtern wirkt. Aber wenn er von seinen Auftritten erzählt, leuchten die Augen.

Zusammen mit Cousin Timi (10) übt Jamie jeden Tag die Späße, denn in der Manege muss alles passen: "Meistens klappt es dann auch." Aufgeregt ist der kleine Clown allerdings nur noch selten, nur wenn es der erste Auftritt nach der Winterpause ist, oder bei Premieren.

Von Geburt an kennt Jamie das Leben im Wohnwagen, alle zwei Wochen heißt es ganz selbstverständlich: Sachen packen und weiter. Zugute kommt den Kindern da, dass der "Circus Traber" nur in NRW unterwegs ist, und die meisten Städte schon bekannt sind. Da kennen die Kleinen das Revier schon. "Am besten ist es in Leverkusen, da ist auf dem Platz sogar ein Spielplatz," berichtet Jamie. Auch den Schützenplatz auf der Neusser Furth hat der Knirps schon mit den Kindern und der Oma unsicher gemacht. Pluspunkt für Neuss: Auch hier ist ein Spielplatz in der Nähe.

Derzeit sind acht der Zirkus-Kinder schulpflichtig, für sie steht ein Wohnwagen der Zirkusschule bereit. Regelmäßig kommen zwei Lehrer und arbeiten mit den Kindern in den unterschiedlichen Altersstufen. Sind sie nicht da, haben die Schüler Aufgaben, die sie bearbeiten, und über das Internet wird auch unterrichtet. So lernt der Nachwuchs genau so viel, wie Kinder, die nicht durch das Land reisen.

Von Frühling bis in den Herbst zieht "Circus Traber" durch NRW und ist regelmäßig in Neuss. "Hier hatten wir immer ein sympathisches Publikum," erinnert sich Karina Degen. Jamies Mutter ist Artistin am Vertikalseil und hat selbst Zirkusblut in den Adern. Die Familie Traber ist schon in siebter Generation mit einem großen Zelt unterwegs um die Menschen zu unterhalten. Allerdings wird das Geschäft immer schwieriger, weiß auch Karina Degen: "Die Leute sind heute verwöhnt." Mit Fernsehen und Internet holen sich schon die Kinder Spektakuläres ins Wohnzimmer. "Bei uns gibt es aber noch eine ganz andere Atmosphäre, man ist viel näher dran," erklärt sie. Sägespäne und Ziegenduft bekommt der Zuschauer direkt mit und sitzt nicht meterweit vom Geschehen entfernt.

Im Programm hat der "Circus Traber" alles, was dazu gehört: Tierdressuren, Drahtseil-Akrobatik, Jonglage und eine Hula-Hoop-Nummer. In insgesamt neun Vorstellungen bietet Traber Live-Unterhaltung für die ganze Familie. Auch die beiden jungen Clowns sorgen mit ihren Späßen für abwechslungsreiche eineinhalb Stunden fernab von Computer und Co.

(NGZ/rl)
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