Neuss Clemenshof-Anwohner besorgt

Neuss · Umbau und eine umfangreiche Teilerneuerung des Clemenshofes schreiten voran. Doch die Nachbarschaft befürchtet, dass Wohnqualität verloren geht. Die Anwohner wurden zu einem Infotreffen eingeladen.

 Dieses versteckte Schild auf der Baustelle am Clemenshof hat viele Fragen bei den Anwohnern des Clemenshofes aufgeworfen.

Dieses versteckte Schild auf der Baustelle am Clemenshof hat viele Fragen bei den Anwohnern des Clemenshofes aufgeworfen.

Foto: Woitschützke

Was Günter Amon, die Eheleute Krause und Hofer sowie beispielsweise Edelgard Hoemberg schätzen, ist das ruhige Wohnen an ihrer Anliegerstraße. Doch seit fast einem Jahr ist das vorbei — ein Großaufgebot von Kränen, Baggern und Maschinen, Bauarbeitern und Handwerkern bestimmt das Bild des benachbarten Clemenshofes: Arbeiter sind dabei, den alten Vierkanthof in eine moderne Wohnanlage umzuwandeln. Zwar unter Beibehaltung alter Bausubstanz, doch mit noch vielen offenen Fragen für die Nachbarschaft: Was entsteht hier genau, wo werden die neuen Bewohner — vielleicht im Bereich der ohnehin schmalen Straße ihr Auto abstellen, wer zieht dort ein?

Fragen, die nicht zuletzt durch ein recht verstecktes Baustellenschild erst aufkamen. Und Fragen mit denen Hanjo Kreutzer immer wieder konfrontiert wurde. Der Sohn von Anneliese und Willi Kreutzer, dem langjährigen Landwirte-Ehepaar auf dem Clemenshof, wurde immer wieder darauf angesprochen, wusste selbst nichts Genaues und hat daher mit Schreiben vom 1. Januar und in Abstimmung mit der CDU-Stadtverordneten Anna Maria Holt kürzlich die Nachbarschaft zu einem Info-Treffen auf der Baustelle eingeladen.

Mit dabei der Architekt Walter Hafner, der als Generalbevollmächtiger für das Unternehmen Clemenshof Properity LTD für den Umbau verantwortlich zeichnet und Christoph Hölters, städtischer Beigeordneter für Planung Bau und Verkehr. Er versucht die Bedenken auszuräumen und stellte klar: Es liegt eine ordnungsgemäße Baugenehmigung vor. Doch bei der zentralen Frage der Anwohner, wo denn nun die vielen Autos parken werden, konnte er sich nur auf die gesetzlichen Vorschriften beziehen: Für die 17 geplanten Wohneinheiten wird unter dem Innenhof eine Tiefgarage für vorerst 17 Stellplätze gebaut. Das ist doch viel zu wenig, so die Meinung der Anwohner. "Selbst 25 wären für die Mieter und ihre Besucher zu wenig", sagte Hans-Josef Holtappels. Die Stadt sollte bei ihren Vorgaben differenzieren und örtliche Gegebenheiten berücksichtigen." Der Clemenshof wird nach Fertigstellung etwa Ende 2012 Mietwohnungen und vermietete Einfamilien-Domizile zwischen 90 und 200 Quadratmetern Wohnfläche anbieten. Zurzeit wird das Haupthaus entkernt, neue Wände eingezogen und die Keller saniert. Die Anwohner sollen laut Stadtverordnetem Holt nun besser informiert werden. Die Kritik der Anwohner zeigt offensichtlich Wirkung: Hafner will versuchen, in der Tiefgarage bis zu acht zusätzliche Parkplätze und im Außenbereich weitere Stellplätze einzurichten.

(NGZ)
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