Neuss City-Trödel: Regen trübt Stimmung

Neuss · Über 250 Händler haben am Sonntag in der Neusser Innenstadt aussortierte Schätzchen verkauft. Tausende Besucher suchten nach Schnäppchen.

 Am Vormittag konnten die Besucher gestern noch bei Sonnenschein über den Trödelmarkt in der Neusser Innenstadt schlendern.

Am Vormittag konnten die Besucher gestern noch bei Sonnenschein über den Trödelmarkt in der Neusser Innenstadt schlendern.

Foto: A. Woitschützke

Dirk Auweiler sitzt auf einem schwarzen Klappstuhl und schaut den vorbeiziehenden Passanten gelangweilt nach. Vor ihm steht ein Tapeziertisch. Darauf liegen aussortierte Klamotten, Bücher und Spielsachen seiner Kinder. Doch sehen kann man das nicht. Denn über die Auslage ist eine große blaue Plane geworfen. Sie soll vor dem Regen schützen, der am gestrigen Sonntag mittags einsetzt.

Auweiler hat einen von 250 Ständen beim Neusser City-Trödel. Den Markt gibt es seit über 30 Jahren. Früher wurde er von der Stadt Neuss, seit dem Jahr 2009 wird er von "Iven Märkte" organisiert. In diesem Jahr muss er aufgrund des verkaufsoffenen Sonntags an Muttertag auf den vergangenen Sonntag ausweichen.

"Wir sind ein reiner Trödelmarkt. Neuware darf hier nicht verkauft werden", sagt Organisatorin Melanie ten Bolde. "Wir haben, was ein richtiger Trödel haben muss: viel Kunst, Krempel und Kinderklamotten." Der City-Trödel findet zwei Mal im Jahr statt. Nächster Termin ist der 11. September.

Dann hoffentlich wieder ohne Regen. "Das Wetter ist leider wirklich nicht so toll. Seit einer Stunde ist hier Dauerregen", sagt Dirk Auweiler frustriert. Obwohl viele Besucher da sind, könne er wenig verkaufen. "Wir haben gestern nach dem Wetterbericht schon überlegt, nicht zu kommen", sagt der 45-Jährige, "Aber eigentlich ist der City-Trödelmarkt immer der beste Trödelmarkt in der Region." Deshalb wollten Auweiler und seine Frau abwarten, wie es tatsächlich wird.

Und so bauen sie ihren Stand morgens um 6.30 Uhr auf. "Da waren tatsächlich schon die ersten Käufer unterwegs", sagt Auweiler. Der große Andrang kommt dann gegen 11 Uhr. Viele Leute sind in der Stadt, drängen an den Ständen vorbei, bleiben stehen, feilschen und kaufen. Als der Regen einsetzt, haben Dirk Auweiler und seine Frau etwa 250 Euro Umsatz gemacht.

"Rund 15 Prozent unserer Sachen haben wir verkauft. Das ist absolut okay", sagt er. So gut wie vor zwei Jahren läuft es aber nicht. "Da haben wir Sachen für über 900 Euro verkauft", sagt der 45-Jährige. Viele Händler packen deswegen gegen 14 Uhr ihre Sachen zusammen. Melanie ten Bolde kann das verstehen: "Das ist einfach schade mit dem Wetter. Aber bis 13 Uhr waren wir sehr zufrieden." Dirk Auweiler hält bis zum bitteren Ende die Stellung: "Vielleicht kommt ja noch jemand", sagt er hoffnungsvoll.

(JaHu)
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