Sport im Neusser Nordpark Weniger Schmerzen und mehr Leistung dank chinesischem Qi Gong

Nordstadt · Qi Xiu Wang kam vor 30 Jahren nach Deutschland. Aus ihrer chinesischen Heimat brachte sie das Wissen um die asiatischen Techniken des Qi Gong und des Tai Chi mit. Das gibt sie in der Reihe „Sport im Park“ weiter - auch an Anfänger.

 Qi Xiu Wang bietet im Nordpark eine Einführung in die chinesische  das asiatische Technik es Qi Gong an. 
  Foto: Woitschützke

Qi Xiu Wang bietet im Nordpark eine Einführung in die chinesische  das asiatische Technik es Qi Gong an. Foto: Woitschützke

Foto: Andreas Woitschützke

„Energie“ ist ein Begriff, der bei Qi Xiu Wang oft fällt. Sie hat am Hangzhou Institut in der Provinz Zhejiang in China Medizin studiert und kommt aus Shanghai. Vor 30 Jahren kam sie nach Deutschland. „Ich habe früh Deutsch gelernt und als Dolmetscherin gearbeitet,“ erzählt sie. „In China gab es viele Maschinen, die aus Deutschland kamen, so dass ich Delegationen begleitet und zum Beispiel bei TÜV-Abnahmen gedolmetscht habe.“

Inzwischen unterrichtet sie Qi Gong und Tai Chi und dabei geht es vor allem um das ungehinderte Fließen des Qi – der Lebensenergie. Traditionelle Chinesische Medizin ist „in“ und so sind Kurse, die Qi Xiu im Rahmen von Sport im Park im Neusser Nordpark unterrichtet, sehr gefragt.

Qi Gong ist eine alte chinesische Meditationsmethode, bei der durch Atmung, Konzentration und Bewegung die Lebensenergie, das Qi, zum Fließen gebracht werden soll. Und dabei kommt es auf Details an: Je 36 Mal, also vier mal neun, wird zu Beginn der Stunde auf wichtige Energiepunkte geklopft, um diese zu „wecken“ und auf die Übungen vorzubereiten. Neunmal wird nach dem Training erst gegen, dann mit dem Uhrzeigersinn um den Bauchnabel gekreist. Bei Frauen, die in China für Yang stehen, ist dabei die linke, bei Männern, die mit dem Yin assoziiert sind, die rechte Hand unten. „Die Neun steht in der chinesischen Tradition für ein langes, langes Leben und Gesundheit. Wohlbefinden und Schmerzfreiheit stellen sich ein, wenn die Energie im Körper durch die Meridiane störungsfrei fließen und das Yin und das Yang ausgeglichen sind“, erklärt die Trainerin.

Yin und Yang stehen in der Philosophie Chinas für duale Kräfte, die sich jedoch nicht bekämpfen, sondern gegenseitig ergänzen. Nur wenn beide der entgegengesetzten Pole im Einklang sind, ist der Organismus gesund. Yin steht dabei für das Aktive, Bewegte, Helle. Yang zum Beispiel für dunkel, feucht, ruhig. Bekannt ist die symbolische Darstellung dieses Prinzips in einem schwarz-weißen Kreis.

Kommt es entlang der Meridiane, auf denen verschiedene Energiepunkte liegen, zu Blockaden, stockt die Energie. Schmerzen oder Beschwerden sind die Folge. Denn alle dieser „Energieautobahnen“ und die darauf liegenden Punkte sind nach der chinesischen Lehre mit den Organen und Funktionskreisen des Körpers verbunden. Eine Tatsache, die sich auch die Akupressur oder Akupunktur zunutze macht, wenn diese Punkte gezielt behandelt werden.

Qi Gong und Tai Chi können psychosomatische Störungen vorbeugen, Krankheiten behandeln und die Leistungsfähigkeit steigern. Das Alter der Aktiven ist dabei unerheblich, die Bewegungsformen wechseln sich immer mit Phasen der Ruhe und Sammlung ab, so dass Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden.

„Die Deutschen sind fleißig und üben gut,“ erzählt die Übungsleiterin und freut sich über die Erfolge, von denen Teilnehmer der Kurse berichten. „Die Menschen sind weniger müde, Rückenschmerzen oder Verspannungen im Nacken verbessern sich, da wir mit den Übungen die Durchblutung ankurbeln.“

Zum Ende des Kurses wird sodann die freigesetzte Energie im Energiezentrum unterhalb des Bauchnabels noch einmal gesammelt, denn „das verstärkt die Wirkung.“ Vor allem können die Teilnehmer von Qi Xius reichem Wissen schöpfen und so – fast ganz nebenbei – gute Energie durch neue Erkenntnisse der Chinesischen Medizin erlangen.

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