Nachruf Neuss trauert um „Lukas“-Chefarzt Honke Hermichen

Neuss · Der ehemalige ärztliche Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses starb am Montag. Er engagierte sich auch für notleidende Kinder.

 Chefarzt Honke G. Hermichen starb im Alter von 72 Jahren.

Chefarzt Honke G. Hermichen starb im Alter von 72 Jahren.

Foto: Lukaskrankenhaus Neuss

Am Dienstag machte im Lukaskrankenhaus die traurige Nachricht die Runde, dass Dr. Honke Georg Hermichen, bis zu seiner Verabschiedung im April 2013 ärztlicher Direktor des Hauses, nur wenige Tage nach seinem 72. Geburtstag verstorben ist. Der gebürtige Westfale war am Montag überraschend auf seiner Heimreise aus der Schweiz verstorben, nachdem er sich in ärztliche Behandlung hatte begeben müssen. Die Beisetzung erfolgt am Freitag, 15. März, um 13.15 Uhr auf dem Hauptfriedhof.

Mit der Gesamtbelegschaft des städtischen Krankenhauses trauern auch die Verantwortlichen der Initiative Friedensdorf Oberhausen, die in Hermichen über 15 Jahre einen verlässlichen Partner hatten. Der Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie stellte seine ärztliche Kunst immer wieder kostenlos zur Verfügung, wenn das Friedensdorf körperlich schwer versehrte Kinder aus Kriegsgebieten zur Behandlung nach Deutschland holte. Zwei bis drei Kinder waren es jährlich, und Hermichen warb dafür, dass sie für die Behandlungsdauer kostenlos im Lukaskrankenhaus gepflegt und betreut wurden. Selbst wenn das Monate dauerte. Unterstützer für dieses Engagement fand Hermichen nicht zuletzt bei der Lions-Bewegung, war selbst Mitglied im Lions-Club Quirinus.

Hermichen fand nach seinem Medizinstudium eine erste Anstellung als Assistenzarzt im Düsseldorfer Dominikuskrankenhaus. Später wirkte er in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen, bevor er sich im Jahr 1991 erfolgreich für die Chefarztstelle der – so der offizielle Titel – Chirurgischen Klinik II am Lukaskrankenhaus bewarb.

Diese Klinik in Neuss prägte er in fast 22 Jahren als Chefarzt maßgeblich, er machte sie zu einer Institution. Nicht zuletzt die Etablierung als regionales Traumazentrum, in dem komplexe Verletzungen am Skelettsystem von Unfallpatienten ebenso behandelt werden können wie schwere innere Verletzungen, geht auf seine Initiative zurück.

Auch überregional bekannt und geschätzt, machten ihn seine Kollegen erst zum Chefarztsprecher, bevor ihn im November 2008 der Verwaltungsrat zum ärztlichen Geschäftsführer ernannte. Bei seiner Verabschiedung nannte ihn der damalige Bürgermeister Herbert Napp einen Glücksfall für Neuss.

(-nau)
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