Neuss Center sucht "City-Anschluss"
Neuss · Am Montag hat sie ihr Büro im Rheinpark-Center bezogen. Andrea Schwenke ist die neue Centermanagerin. Nach nur zweieinhalb Jahren ist die 32-Jährige die dritte Führungskraft, die für mehr Kunden sorgen soll.
Das Ziel ist klar definiert: 20 000 Kunden täglich sind gewünscht. So formulierte es bereits der erste Manager des Rheinpark-Centers, Michael Kropp, der kurz nach der "Komplett-Eröffnung" in Altersteilzeit ging. Für seinen Nachfolger Markus Haas, der 16 Monate im Amt war, hatte die magische Zahl weiter Bestand. Erreicht hat er sie nicht. Das ist nun Aufgabe der neuen Centermanagerin Andrea Schwenke. Und die gibt sich optimistisch: "Wir müssen mit dem Center mehr nach draußen gehen und den Leuten mitteilen 'Hallo, wir sind da und wir haben ein tolles Angebot", sagt die 32-jährige Essenerin, die fünf Jahre das ECE-Allee-Center in Altenessen geleitet hat.
Und eins ist der "Neuen" vor allem wichtig: eine intensive Zusammenarbeit mit den Händlern der Innenstadt. "Wir können nur voneinander profitieren", ist sie überzeugt. Es ginge nicht darum, wer kaufe in der Innenstadt, und wer im Center, sondern darum, dass der Kunde in Neuss das Center als Ergänzung der attraktiven Innenstadt sehe. Die Kunden sollen überzeugt sein, dass sich ein Ausflug nach Neuss wegen beider Angebote lohne. "Mit den Händlern der Innenstadt müssen wir eine große Händlergemeinschaft bilden", so Andrea Schwenke.
Das Rheinpark-Center hat 140 Geschäfte, von denen zurzeit zwei leer stehen. "Gespräche über eine Vermietung laufen", teilt Andrea Schwenke mit, doch einen Mieter mit einem komplett neuen Angebot könne es nicht geben. "Wir haben hier alles im Überfluss", sagt die Center-Managerin.
Bürgermeister Herbert Napp ist um die gute Zukunft des Rheinpark-Centers nicht bange ("ECE hat noch jedes Center ans Laufen gebracht"), vielmehr freut sich der Rathaus-Chef, dass die City durch den Einkaufstempel vor der Stadt nicht gelitten hat. Im Gegenteil. "Die Innenstadt-Akteure haben vorbildlich an der Attraktivität der City gearbeitet." Ein Ergebnis war die Gründung der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN). Deren Vorsitzender Christoph Napp-Saarbourg stellt fest, dass die "großen Befürchtungen bis dato" nicht eingetreten seien. An "normalen Wochentagen" ziehe das Center nur wenig Kundschaft aus der Innenstadt ab, "an den Wochenende wird im Rheinpark die Frequenz höher." Napp-Saarbourg zeigt sich "gesprächsbereit", wenn es um eine engere Kooperation zwischen City und Center geht, sagt aber auch: "Das wird schwierig. Ich glaube, die Vorteile liegen eher beim Center als bei uns Händlern und Dienstleistern in der Innenstadt." Nora Timmerbeil wünscht sich "im Idealfall", dass von Center und City "eine gemeinsame Strahlkraft für Neuss" ausgehen möge.
