Neuss CDU will Tempo bei flexibler Kita-Betreuung

Neuss · Christdemokraten monieren, seit dem Beschluss im Jugendhilfeausschuss 2016 sei nichts passiert.

"Zu langsam" - zu dieser Schlussfolgerung kommt die CDU mit Blick auf die Einrichtung flexibler Betreuungszeiten in den Neusser Kitas. Deshalb fordern die Christdemokraten nun, dass endlich mehr Bewegung in die Sache kommt. Rund zwei Jahre nach einem Entschluss des Jugendhilfeausschusses sei immer noch nichts geschehen. Jugend- und Sozialdezernent Ralf Hörsken hatte 2016 erklärt, Gespräche mit möglichen Partnern zu führen, dabei seien verschiedene Modelle im Blick.

Mit der Einführung flexibler Betreuungszeiten sollen sogenannte Randzeiten besser abgedeckt und berufstätige Eltern entlastet werden. Die Stadt hat auf Nachfrage unserer Redaktion angekündigt, sich Anfang nächster Woche zur Kritik der CDU zu äußern. Die Christdemokraten drängen auf mehr Tempo bei der Umsetzung. "Die häufig starren Öffnungs- und Schließzeiten der Kitas passen oft nicht mit dem beruflichen Alltag der Eltern zusammen", betont der CDU-Jugendpolitiker Thomas Kaumanns. "Vielen Familien wäre schon geholfen, wenn sie morgens und abends eine Stunde mehr Flexibilität hätten."

Einer aktuellen Auswertung der NRW-Landesregierung entnimmt Kaumanns, dass das Angebot in Neuss weit hinter dem Bedarf liege. Keine einzige Kita in Neuss öffne vor sieben Uhr, nur eine einzige Kita ermögliche Betreuung über 18 Uhr hinaus. Der Großteil der Einrichtungen habe im Korridor zwischen 7 und 16.30 Uhr geöffnet. "In vielen Fällen passt das kaum mit den Arbeitszeiten zusammen", betont Kaumanns. Trotz des Beschlusses im Jugendhilfeausschuss vor rund zwei Jahren sei faktisch nichts passiert. "Wir werden immer wieder damit vertröstet, dass zuerst der Bedarf ermittelt werden muss. Doch eine Elternbefragung hat jetzt erst stattgefunden. Wir brauchen mehr Tempo", erklärt Kaumanns.

Bei der SPD versteht man die jetzige Aufregung nicht. "Der Bedarf wird ja derzeit ermittelt. Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse im März vorliegen", sagt die Stadtverordnete Claudia Föhr. "Dann wissen wir, was die Eltern wünschen."

(abu)
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