Neuss CDU will Finanzen der Stadt konsolidieren

Neuss · Geld für Schultoiletten, mehr Streetworker und Jugendangebote beschlossen. Sport- und Sozialpartnern keine Einsparung abverlangt.

 Seit einem Jahr müssen Skater wie Jan Britz, Dominik Heinen und Denis Gisberg auf eine Skateranlage verzichten. Das will die CDU ändern.

Seit einem Jahr müssen Skater wie Jan Britz, Dominik Heinen und Denis Gisberg auf eine Skateranlage verzichten. Das will die CDU ändern.

Foto: woi

Die CDU hält das Geld zusammen. Mit dieser Kernbotschaft schloss die Fraktion, die — 45 Köpfe stark — am Wochenende in Klausur gegangen war, ihre internen Haushaltsberatungen ab. "Wir wollen die Finanzen weiter konsolidieren, damit künftige Generationen vor keinem Schuldenberg stehen", erklärt die Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann. Akzentsetzungen schließt das nicht aus.

 "Künftige Generationen sollen vor keinem Schuldenberg stehen" Helga Koenemann (CDU-Fraktionsvorsitzende)

"Künftige Generationen sollen vor keinem Schuldenberg stehen" Helga Koenemann (CDU-Fraktionsvorsitzende)

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Jugend ist noch in weiterer Hinsicht Adressat der CDU-Politik. Auf Antrag der Jungen Union, wie deren Vorsitzender Sebastian Ley betont, werden 10 000 Euro aufgebracht, um einen neuen Standort für die am "Greyhound" abgebaute Skateranlage zu suchen. Sein Vorschlag: die Rennbahn. Aber das ist nur eine Idee. Wichtiger ist ihm und auch der Fraktionsspitze das Signal, dass Anliegen der Jugend ernst genommen werden. Eine Arbeitsgruppe zur Zukunft der Jugendarbeit in Neuss soll ein weiterer Schritt sein.

Mit einer — auch von der FDP gewünschten — Tartanbahn für die Ludwig-Wolker-Sportanlage soll der Einstieg in die Zentrenbildung auf einzelnen Bezirkssportanlagen gelingen. Das Leichtathletikzentrum soll dort und damit in der Nähe von Schulen entstehen, betont Ingrid Schäfer, wo schon Leichtathletik betrieben wird. Dafür stockt die Union den Etatansatz um 250 000 Euro auf. Dem SV Uedesheim, der einen Kunstrasenplatzes braucht und auch selbst finanzieren will, will die CDU Planungssicherheit geben. Zehn Jahre lang soll er je 30 000 Euro aus dem Topf der Sportstättenerhaltung bekommen.

Die gute Nachricht an den Sport wie auch die Sozialverbände ist: Weitere Einsparbeiträge werden nicht erwartet. Der schrittweise Ausstieg aus der Förderung von Geschäftsstellen etwa der Wohlfahrtsverbände aber werde fortgesetzt, erklärt Anne Holt: "Wir bezuschussen Projekte, keine Infrastruktur." Die Zahl der Streetworker soll um eine halbe auf wieder vier volle Stellen vergrößert werden. Ob mehr möglich ist, solle mit dem Koalitionspartner FDP besprochen werden.

Der Sanierungsstau bei den Schultoiletten soll aufgelöst werden. Im Fall Konradschule heißt das: Versäumtes nachholen. Ansonsten soll die Verwaltung jedes Mal, wenn in einer Schule umgebaut werden muss, diese Aufgabe mit abarbeiten. Das gilt etwa für die Realschule Norf, wenn die für eine Gesamtschule hergerichtet wird.

Für die Wiederherstellung des Nordparks als Naherholungsgebiet will die CDU in einem ersten Schritt 75 000 Euro aufwenden. Dabei geht es zunächst nur umMaßnahmen, die auf städtischem Grund geplant werden können. 95 000 Euro im nächsten und 200 000 Euro im nächsten Jahr soll wiederum der Verein der Freunde und Förderer des historischen Nordkanals zur Rekonstruktion der Wasserkreuzung Epanchoir erhalten — abzüglich weiterer Spenden, die der Verein einwirbt. Die Aussage dahinter aber heißt schlicht: Der Bau kann im nächsten Jahr losgehen.

(NGZ)
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