Neuss CDU treibt Vermietung des Bistros im RLT voran
Neuss · Kulturpolitiker haben für erstes Gespräch über Gastronomie-Nutzung durch das RLT die Rückendeckung von Fraktionschefin Koenemann.
Auch im Fraktionsvorstand der CDU gab's Zustimmung: Gemeinsam mit dem Bauverein und dem Landestheater soll überlegt werden, unter welchen Bedingungen das RLT die leerstehenden Gastronomieräume im Kopf des Gebäudes nutzen kann. In der nächsten Woche, so teilt der kulturpolitische Sprecher der CDU, Joachim Goerdt, mit, soll es dazu in einem größeren Kreis, zu dem auch Frank Lubig, Geschäftsführer des Vermieters Bauverein, gehört, das erste Gespräch geben. Dafür, das betont Goerdt, "haben wir auch die Rückendeckung der Fraktionsvorsitzenden".
Die beiden Kulturausschussmitglieder im CDU-Fraktionsvorstand, Anne Holt und Goerdt, hatten das Thema gewissermaßen aus der vergangenen Sitzung des Fachausschusses mitgebracht. Am 21. Februar hatten die Kulturpolitiker einstimmig beschlossen, der Verwaltung einen Prüfauftrag über Nutzungspläne, Umbaumaßnahmen und -kosten der unteren Etage der ehemaligen "Loge" zu erteilen.
Der Vorsitzende des RLT-Trägervereins, Bertold Reinartz, hatte zuvor dargelegt, dass über Zinseinsparungen bei Darlehensverträgen des Bauvereins rund 24 000 Euro erwartet werden. 15 000 Euro davon hofft der Trägerverein über ein politisches Votum zugesprochen zu bekommen, um die vom Bauverein avisierte Monatsmiete von 1340 Euro für die neuen Räume zahlen zu können.
Auch Bürgermeister Herbert Napp ist inzwischen über das Vorhaben informiert, hat aber dem Vernehmen nach zurückhaltend reagiert. Dazu passt auch, dass die Kulturverwaltung laut Aussage des RLT-Verwaltungsdirektors Dirk Gondesen bislang in Sachen Prüfauftrag noch nicht auf das Theater zugekommen ist. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Bauvereins dürfte Napp indes Einfluss auf eine Entscheidung über die Nutzung der leerstehenden Räume haben.
Das Konzept mit einem Gastronomiebetrieb ist bisher jedenfalls nicht aufgangen; kein Betreiber hat sich dort lange halten können. So kann sich Frank Lubig auch eine separate Vermietung von erster Etage und Erdgeschoss gut vorstellen. "Das lässt sich problemlos trennen", sagt er, "und wir haben schon Anfragen für die obere Etage." Auch aus seiner Sicht sei es wünschenswert, dass das Theater die unteren Räume übernehme und damit seinen Auftritt verbessere. "Auch für den Standort wäre das das beste. Wir hoffen, dass es klappt."
Das Theater arbeitet weiter an Ideen für die Nutzung der ehemaligen "Loge"-Räume. Die Bewirtschaftungsmodell soll sich an den Vorstellungen des Theaters orientieren – "mit Speisen und Getränken vor Vorstellungsbeginn, mit Vorbestellungen für die Pause, und mindestens eine Stunde nach Vorstellungsende", sagt Gondesen. Für die Einrichtung "wollen wir eine richtige Theateratmosphäre und werden entweder jemanden aus dem Haus oder einen Künstler von außen dazuholen", sagt er und betont auch, dass für die Finanzierung dieser Maßnahmen im RLT-Etat Vorsorge getroffen worden sei.