Neuss CDU-Fraktion verliert junges Talent

Neuss · Mario Loebelt, Kandidat im Bezirk Neusser Furth, strebt den Priesterberuf an.

Die Neusser CDU verliert ein junges Talent. Mario Loebelt, der bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr als einer von nur zwei Mitgliedern der Jungen Union für ein Direktmandat kandidierte, verlässt Neuss und damit auch die CDU-Fraktion. Der 27-Jährige wird ab Oktober Theologie studieren und dazu ins Albertinum, den Konvikt des Erzbistums Köln für angehende Priester, nach Bonn übersiedeln.

Seinen Entschluss hat Loebelt schon dem Parteivorsitzenden Jörg Geerlings mitgeteilt, der ihm alles Gute wünschte. Nach der Sommerpause wird die CDU nun den Sitz von Loebelt, der als sachkundiger Bürger im Sozial-, aber auch im Schulausschuss mitarbeitet, neu besetzen. Die Aufgabe eines Wahlkreisbetreuers für den Bezirk Neusser Furth, den Loebelt in seiner ersten Kandidatur mit 25,6 Prozent der Stimmen nicht gegen den SPD-Bewerber Heinrich Thiel (37,3 Prozent) verteidigen konnte, wird ebenfalls neu zugeordnet werden müssen. Loebelts Ausscheiden führt nicht zuletzt dazu, dass die Liste der Nachrücker neu sortiert werden muss. Dort stand er an zweiter Stelle und damit auf einem aussichtsreichen Platz, um noch in der bis 2020 laufenden Amtsperiode Ratsmitglied werden zu können.

Der Entschluss, Diözesanpriester werden zu wollen, sei bei ihm über Jahre gereift, sagt Loebelt. Er will diesen Weg auch gehen, weil er die Herausforderungen erkennt, vor denen die Seelsorge in Deutschland steht. Priestermangel ist da nur ein Stichwort für den 27-Jährigen, der in der Heilig-Geist-Gemeinde aufwuchs und als Lektor im Seelsorgebereich Neuss-Nord aktiv ist.

Loebelt hatte die Schule mit der mittleren Reife verlassen und bei der Stadt Meerbusch, bei der er nach wie vor beschäftigt ist, eine Verwaltungslaufbahn eingeschlagen. Damit erfüllt er die Voraussetzungen, ohne Abitur Theologie studieren zu können. Das wird er - die Bestätigung des Erzbischofs liegt vor - als Student des Erzbistums an der Ordenshochschule der Steyler Missionare in St. Augustin tun.

(NGZ)
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